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22.02.2022

Schwanger und impfen?

Sich gegen Corona impfen lassen oder lieber nicht? Diese Frage stellen sich zurzeit auch viele Schwangere. Dr. Alexander Ast, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Diako Mannheim, empfiehlt schwangeren Frauen, sich impfen zu lassen. Die Gründe hat er zusammengefasst.

Dr. Alexander Ast, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe am Diako Mannheim

Folgen einer Infektion in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen haben bereits ohne zusätzliche Risikofaktoren ein deutlich erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufs. Faktoren wie beispielsweise Diabetes mellitus, Adipositas oder Bluthochdruck erhöhen das Risiko nochmals. Auch die Gefahr einer „Schwangerschaftsvergiftung“ wird durch eine Corona-Infektion begünstigt. Außerdem wurde vermehrt thromboembolisches Geschehen zum Beispiel in Form von Thrombosen beobachtet. Und letztlich erhöht sich auch die Sterblichkeit von Schwangeren mit COVID-19 deutlich gegenüber gesunden Schwangeren. Das zeigen Daten des sogenannten CRONOS-Registers, welches in Deutschland dokumentiert, wie sich eine SARS-CoV-2-positive Schwangerschaft verhält.

Folgen für das ungeborene Kind

Nicht nur die mütterliche Erkrankung steht im Fokus, sondern auch das Ungeborene: So konnten signifikant erhöhte Totgeburten und Frühgeburtsbestrebungen beobachtet werden. Auch die peripartalen Risiken wie beispielsweise eine Plazentalösung wurden vermehrt beobachtet.

Lassen Sie sich impfen!

Aus den genannten Gründen kann ich Schwangeren nur raten, sich impfen zu lassen!
Durch die Impfung besteht ein hoher Schutz vor schweren klinischen Verläufen. Auch gegen die neuen Varianten des Coronavirus‘ wie Omikron ist die Impfung nicht wirkungslos: Neben der Antikörper-Bildung werden auch die sogenannten T-Zellen stimuliert und geprägt, die wichtig sind für die Abwehr des Virus.

Wann sollte die werdende Mutter geimpft werden?

Im zweiten Trimenon, das heißt ab der 13. Schwangerschaftswoche, empfiehlt die STIKO die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff. Sie raten bei der Impfung von Schwangeren zu Comirnaty des Unternehmens Biontech / Pfizer. Der relativ neu zugelassene Protein-Impfstoff Nuvaxovid ist nicht für Schwangere zugelassen.

Boostern in der Schwangerschaft

Eine Auffrischimpfung nach der Grundimmunisierung empfiehlt die STIKO allen Personen ab 18 Jahren. Dies gilt auch für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftstrimenon, für Stillende und alle Frauen im gebärfähigen Alter. Der Mindestabstand zur Grundimmunisierung sollte drei Monate betragen.

Was passiert durch die Impfung mit dem Ungeborenen?

Eine Übertragung der Antikörper der Mutter auf das Neugeborene über die Plazenta konnte bereits nachgewiesen werden. Ob hierdurch tatsächlich ein Schutz des Geborenen besteht, ist noch unklar. Der Impfstoff selbst konnte bisher nicht im Blut der Ungeborenen nachgewiesen werden.

Nebenwirkungen in der Schwangerschaft

Die Impfung ist ein verlässlicher und sicherer Schutz für die Mutter und das Ungeborene. Es bestehen keine Hinweise auf schwere schwangerschaftsbezogene Nebenwirkungen. Fehlbildungen beim Feten oder Fehl- und Frühgeburten konnten ebenfalls nicht durch die Impfung vermehrt beobachtet werden. Allerdings nehmen die genannten Risiken zu, sofern es zu einer schweren COVID-19-Infektion in der Schwangerschaft kommt.

Deshalb: Ärmel hoch und impfen lassen!

 
 

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