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02.02.2023

Körperlich und geistig fitter dank veganer Ernährung

Rüdiger Brandt, pflegerische Gesamtleitung der Unfallchirurgie, Orthopädie und des ambulanten Operierens im Brüderkrankenhaus Trier, hat im vergangenen Juli seine Ernährung auf vegan umgestellt. Durch den Umstieg hat er sein Übergewicht verloren und fühlt sich auch mental schlichtweg besser, wie er berichtet. Ganz ungezwungen und voller Spaß an der veganen Ernährung genießt er die Vorzüge der Umstellung.

Rüdiger Brandt, pflegerische Gesamtleitung der Unfallchirurgie, Orthopädie und des ambulanten Operierens im Brüderkrankenhaus Trier

Hallo Herr Brandt, wie kam es zur Umstellung auf vegane Ernährung?

Ich habe schon länger darüber nachgedacht, meine Ernährung umzustellen. Einerseits hatte ich darauf einfach mal Lust, andererseits wollte ich aufgrund meines Übergewichts etwas ändern. Das war auch der ausschlaggebende Grund. Generell habe ich mir schon öfter Gedanken darüber gemacht, wie es wäre, auf Fleisch und auch auf tierische Produkte an sich zu verzichten, da ich immer wieder über Dokus gestolpert bin, die zeigen, wie schlecht es den Tieren zum Teil geht. Jedoch war das nicht der Hauptgrund meiner Ernährungsumstellung. Da eine gute Freundin von mir Veganerin ist, kam ich dann schlussendlich auf die Idee, eine vegane Ernährung auszuprobieren.

Welche Vorteile hat die Umstellung für Sie?

Schon nach ein paar Wochen habe ich gemerkt, wie gut der Verzicht auf Fleisch meinem Darm tut. Bei Fleisch muss der Darm teilweise schwer arbeiten, um es zu verdauen, was dann häufig zu einem starken Völlegefühl bei mir geführt hat. Das ist aber schon ein paar Wochen nach der Umstellung verschwunden. Generell habe ich nach dem Umstieg auf vegane Ernährung Anfang Juli schon 54 kg bis heute abgenommen. Dazu muss ich ergänzen, dass der Großteil davon nur auf die Ernährung zurückzuführen ist, denn regelmäßig Sport mache ich erst seit ein paar Wochen. Allerdings esse ich aufgrund der Umstellung auch prinzipiell weniger, da man durch die ballaststoffreiche Ernährung schneller satt ist. Auch meine Blutwerte sind so gut wie noch nie. Das betrifft vor allem meine Cholesterin- und Leberwerte. Darüber hinaus fühle ich mich einfach fitter, nicht nur vom Gewicht her, sondern auch so. Zudem fällt es mir leichter, mich zu konzentrieren und stressige Situationen zu bewältigen.

War die Umstellung am Anfang hart?

Zu Beginn, sprich die ersten drei bis vier Wochen, habe ich zunächst vegetarisch gelebt. Allerdings war ich da von Beginn an sehr klar und habe nicht gesagt, dass ich den Konsum nach und nach zurückfahre. Ich habe mir vorgenommen, ab dem nächsten Tag kein Fleisch mehr zu essen und das dann auch gemacht. Nach diesen drei bis vier Wochen bin ich dann komplett auf die vegane Ernährung umgestiegen. Natürlich muss man am Anfang erstmal vieles ausprobieren, beispielsweise bei der Milch. Beim Mix mit Haferflocken habe ich zuerst Hafermilch ausprobiert, was mir aber nicht geschmeckt hat. Dann habe ich Reismilch ausprobiert, das war aber noch schlimmer! Schließlich habe ich dann Mandelmilch probiert und muss sagen, dass mir das wirklich sehr gut schmeckt. Der leicht nussige Geschmack ist klasse!

Fehlen Ihnen Fleisch oder tierische Produkte?

Fleisch fehlt mir tatsächlich gar nicht. Es ist sogar so, dass ich mittlerweile einen leichten Ekel vor Fleisch und dem Geruch habe, was ich niemals erwartet hätte. Wenn andere Fleisch essen, habe ich damit kein Problem. Schließlich soll jeder essen, was er mag und was ihm schmeckt. Für mich ist es allerdings keine Option mehr. Ich habe vor meiner Umstellung Fleisch schon nicht im Überfluss konsumiert und inzwischen denke ich gar nicht mehr daran, Fleisch zu essen. Auch beim Grillen habe ich nie den Gedanken oder die Lust, mir ein Würstchen aufzulegen. Da bin ich mit meinen veganen Alternativen mehr als zufrieden. Ich esse auch keine fertigen Alternativen, wie zum Beispiel vegane Würstchen oder so etwas. Das sind für mich Chemiekeulen, zudem fehlt mir der Geschmack wie gesagt auch nicht. Die einzige fertige Alternative, die ich esse, ist veganer Käse, weil mir das ganz einfach schmeckt.

Wie schwer ist es im Alltag oder auf Feiern? Machen Sie da auch Ausnahmen?

Am Anfang war es teilweise schon ungewohnt, im Restaurant beispielsweise, immer genau auf die Zutaten zu achten und gegebenenfalls nachfragen zu müssen. Manche Leute in meinem Umfeld sagten dann auch, es sei schwer, mit mir essen zu gehen, da ich ja immer so lange bräuchte. Inzwischen hat sich das aber gelegt und mir fällt es leicht, vegane Speisen in einem Restaurant zu finden. Prinzipiell sehe ich keine großen Probleme, in Gaststätten gut vegan versorgt zu werden. Auf privaten Feiern ist das etwas anders. Ich war letztens zu Gast auf einem runden Geburtstag und wollte natürlich nicht mit ständigem Nachhaken nerven, welche Zutaten denn wo drin sind. Da habe ich dann einfach die Sachen herausgepickt, bei denen ich mir sicher war, dass sie vegan sind. Wenn diese Kontakt mit nicht veganen Lebensmittel hatten, ist das für mich kein Problem. Zu Beginn hätte ich auch noch, wenn es beispielsweise nur fleischhaltige Speisen auf einer Feier gegeben hätte, gesagt, dass ich das esse. Heute aber würde ich dann komplett verzichten und nichts essen, wenn es keine Alternative gäbe.

Wie sieht es mit Nahrungsergänzungsmitteln aus?

An Nahrungsergänzungsmitteln nehme ich nur Vitamin B12. Da gibt es bei der veganen Ernährung einen Mangel, denn Vitamin B12 nimmt man ohne Fleischkonsum zu wenig auf. Ansonsten komme ich aber gut ohne weitere Ergänzungsmittel zurecht.

Wie sieht die Ernährung ganz konkret aus? Was essen Sie typischerweise am Morgen, Mittag und Abend?

Morgens esse ich meistens Haferbrot oder Bio-Vollkorntoast mit veganer Butter und etwas Konfitüre. Dazu ein Kaffee, jedoch ohne Milch wie früher, da mir die Milchalternativen im Kaffee nicht so gut schmecken. Allerdings erlebe ich dadurch den Geschmack von Kaffee an sich viel intensiver und es schmeckt mir besser als früher. Am Mittag esse ich Haferflocken mit Mandelmilch, Leinsamen und dazu frische, saisonale Früchte. Den Mix gebe ich ohne die Früchte, dafür aber mit einer Messerspitze Zimt in die Mikrowelle, um es aufzuwärmen und schneide danach die Früchte hinein. Das schmeckt mir total gut. Kollegen fragen mich oft, ob es nicht langweilig werde, aber bis jetzt freue ich mich noch jeden Mittag auf diesen Mix. Wäre es nicht so, würde ich etwas anderes essen. Ich würde also niemals sagen: Ich muss jetzt schon wieder Haferflocken essen, weil es eben vegan ist. Ich esse vegan, weil es mir schmeckt und Spaß macht. Abends esse ich dann meist Rohkostsalate, wie zum Beispiel einen Karottensalat, dazu veganes Brot oder etwas aus Tofu mit Gemüse aus der Pfanne.

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