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14.07.2021

Herzensangelegenheit 

Eine Herzkatheteruntersuchung erfolgt zur Diagnose und oft auch Therapie von Erkrankungen der Herzkranzgefäße, der Herzklappen und des Herzmuskels sowie bei Rhythmusstörungen. Um Patienten mit Herzerkrankungen schneller und effektiver helfen zu können, nahm das Theresienkrankenhaus Mannheim im Juni 2021 ein neues Herzkatheterlabor in Betrieb.

Ein halbes Jahr Vorbereitung plus eine zweimonatige Umbauphase, dann war das neue Herzkatheterlabor im Mannheimer Theresienkrankenhaus betriebsbereit. Mit dem neuen Eingriffsraum und der dazugehörigen hochmodernen apparativen Ausstattung erweitert die Kardiologie unter Leitung von Chefarzt Professor Dr. Markus Haass den Bereich der invasiven Elektrophysiologie, in dem Patienten mit Herzrhythmusstörungen auf schonende und effektive Weise behandelt werden können. Im Mai wurden die ersten Testläufe mit Patienten und bis Anfang Juni letzte „kosmetische“ Umbauarbeiten durchgeführt. Nun steht das Herzkatheterlabor vollumfänglich für die Patienten und Ärzte bereit.

Was ist ein Herzkatheter?

Ein Herzkatheter ist ein feiner, biegsamer Kunststoffschlauch, der während der Untersuchung unter Röntgenkontrolle durch ein Blutgefäß bis zum Herzen vorgeschoben wird, um es zu untersuchen. Der Katheter wird meist über eine kleine Einstichstelle im Arm oder an der Leiste in das Blutgefäß eingeführt. Es handelt sich um einen kleinen und risikoarmen Eingriff, der in örtlicher Betäubung durchgeführt wird.

Linksherzkatheter: Untersuchung der Herzkranzgefäße, die oberhalb des linken Herzens aus der Hauptschlagader entspringen. Außerdem können die Ärzte die Hauptkammer der linken Herzkammer untersuchen. 

Rechtsherzkatheter: Untersuchung der rechten Herzkammern bis zu den Lungengefäßen. So kann die Sauerstoffkonzentration und der Druck gemessen werden, vor allem bei Herzwanddefekten, Herzklappenfehlern und Herzschwächen ist das erforderlich. Leidet ein Patient an Luftnot, kann unterschieden werden, ob es an der Lunge oder am Herzen liegt.

Wann ist eine Herzkatheteruntersuchung notwendig?

Verkalkungen, Verengungen oder Verschlüsse der Herzkranzgefäße können durch eine Herzkatheter-Untersuchung festgestellt und gegebenenfalls therapiert werden. Daher ist eine solche Untersuchung vor allem bei einem Verdacht auf eine Durchblutungsstörung wichtig. Besteht der Verdacht eines Herzklappendefekts, sollte vor einer geplanten interventionellen oder operativen Korrektur eine Darstellung der Herzkranzgefäße erfolgen.

Keine langen Wartezeiten

„Während der Corona-Pandemie haben wir das Projekt weiter vorangetrieben und sind nun sehr froh, dass wir die ersten Patienten dort untersuchen können“, betont der Ärztliche Direktor des Theresienkrankenhauses Professor Dr. Dieter Schilling. Etwa 1,3 Millionen Euro hat das Haus in die neue Anlage investiert, um dem Bedarf in der Metropolregion Rhein-Neckar gerecht zu werden. „Die Patienten für eine elektrophysiologische Untersuchung einschließlich einer invasiven kausalen Verödungsbehandlung (Ablation) standen bei uns bislang auf einer Warteliste und mussten leider – je nach Dringlichkeit – bis zu einigen Monaten auf ihren Eingriff warten“, blickt Sektionsleiter Dr. Boris Schumacher zurück: „Mit dem neuen Labor sind wir nun in der komfortablen Lage, die Patienten mit Rhythmusstörungen wesentlich schneller untersuchen und behandeln zu können.“

Das Herzkatheterlabor ist mit einer hochwertigen, besonders strahlensparenden Angiografieanlage der Firma Siemens und einem innovativen Elektrophysiologie- 3D-Messplatz der neusten Generation der Firma Abbott ausgestattet. Auch personell gab es Zuwachs im Kardiologenteam: Der neue Oberarzt Dr. Aleksei Savitskii wird sich ab sofort vor allem der Patienten mit einem gestörten Herzrhythmus annehmen. „Wir freuen uns, dass wir damit zusammen mit dem Diako die spezielle kardiologische Versorgung der Menschen in Mannheim und darüber hinaus weiter ausbauen können“, so Professor Dr. Markus Haass. 

Bislang verfügte das Theresienkrankenhaus über zwei Linksherzkathetermessplätze, an denen Erkrankungen des Herzens, der Herzklappen oder der Herzkranzgefäße auf einem Bildschirm sichtbar gemacht und behandelt werden können. Dort fanden bislang auch elektrophysiologische Untersuchungen statt. Der neue, dritte Messplatz wird nun vorwiegend für diesen Bereich genutzt, bei dem Menschen mit Herzrhythmusstörungen therapiert werden.

TEXT: CHRISTIAN KLEHR | FOTOS: MARKUS HEISLER

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