05.07.2022
Als Mitglied im Deutschen Caritasverband e.V. (DCV) unterstützt die BBT-Gruppe die vom Verband ausgearbeiteten Zusagen für Mitarbeitende in der Caritas. Im Juni 2022 haben die BBT-Geschäftsführer Werner Hemmes und Dr. Albert-Peter Rethmann die Erklärung unterzeichnet, mit der Caritas-Träger ihren Mitarbeitenden zusagen, dass die persönliche Lebensgestaltung vor allem eins ist: privat.
„Der Caritas ist es wichtig, Nächstenliebe konkret werden zu lassen. Dafür braucht es Mitarbeitende, die sich gerne für andere einbringen und die christlichen Werten positiv gegenüber stehen. Wie sie privat ihr Leben gestalten, ist nicht entscheidend“, so der DCV auf seiner Webseite, sondern, ob man sich als Mitarbeitender mit den Werten der Caritas identifizieren könne und ob diese in der Arbeit erlebbar werden.
„Wir unterstützen die Initiative des Deutschen
Caritasverbandes mit unserer Unterzeichnung der zehn Zusagen ausdrücklich“, sagt Dr. Albert-Peter Rethmann, Sprecher der
BBT-Geschäftsführung. „Das Thema Vielfalt ist uns ein großes Anliegen, dem wir
mit der Unterzeichnung der Charta der Vielfalt im letzten Jahr bereits Ausdruck
gegeben haben. Wir betrachten Vielfalt als Bereicherung, wissen aber auch, dass sie eine
Herausforderung ist, die wir gestalten müssen. Uns ist klar, dass wir auch durch
das kirchliche Arbeitsrecht in der Vergangenheit nicht immer so gehandelt
haben, wie wir es heute als richtig bewerten. Mitarbeitende haben in der
Vergangenheit nicht immer die Wertschätzung erfahren, die sie verdient oder
gebraucht hätten. Es ist Teil unseres Lernprozesses als Unternehmen in der
katholischen Kirche, diese Fragen heute glaubwürdig und begründet anders zu
beantworten, als wir das früher getan haben. Daher war es für die BBT-Gruppe
auch folgerichtig, das Thema Diversity in der aktuellen Strategie zu verankern
und zu bearbeiten“, so der Sprecher weiter.
Die Erklärung mit dem Titel „Zehn
Zusagen für Mitarbeitende in der Caritas“ wurde von der Kommission
„Caritasprofil“ der Delegiertenversammlung des DCV erarbeitet und umfasst
folgende Punkte: praktizierte Nächstenliebe, konsequente Fehler- und Lernkultur,
kirchliche Identität teilen oder respektieren, Identifikation mit Werten und
Zielen der Caritas, faire Arbeitsbedingungen, ökologisch und wirtschaftlich
nachhaltig, Hilfe bei persönlichen Krisen, Auseinandersetzung mit christlichen
Glauben fördern und ermöglichen, Arbeitsplatz mit Sinn sowie kein Platz für
Positionen, die mit christlichen Werten unvereinbar sind.
Als Caritas leisten wir konkrete Hilfe für Menschen in Not. Wir orientieren uns am Leben und der Botschaft Jesu und praktizieren Nächstenliebe. Wir sind damit ein wesentlicher Teil von Kirche. Unser Auftrag der Nächstenliebe wird durch alle Mitarbeitenden verwirklicht und sie selbst erfahren diese auch in unserer Organisationskultur.
Als caritative Dienste und Einrichtungen sind wir sichtbare und erlebbare Orte von Kirche. Wir machen den christlichen Glauben konkret. In der Spannung zwischen den Ansprüchen und deren Verwirklichung entwickeln wir eine konsequente Fehler- und Lernkultur. Auch Lob und Kritik an kirchlichem Handeln gehören selbstverständlich dazu.
Alle Caritas-Mitarbeitenden können unabhängig von ihrer Herkunft und Religion Repräsentant_innen der unbedingten Liebe Gottes und damit einer dienenden Kirche sein. Sie haben Verantwortung für das in die Caritas gesetzte Vertrauen der Menschen. Mitarbeitende teilen die kirchliche Identität oder respektieren diese. Bei uns können sie christliche Haltung und kirchliche Gemeinschaft erfahren.
In unseren Organisationen haben Menschen unabhängig von ihrer Nationalität und ihrer Herkunft, von ihrer Religionszugehörigkeit, ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung und Identität, von einer Behinderung und ihrer Lebensform einen Arbeitsplatz, an dem sie sich für die Belange benachteiligter Menschen einsetzen können. Bei Kirchenaustritt bedarf es eines Gespräches, ob weiterhin Identifikation mit den Werten und Zielen der Caritas besteht.
Caritas-Mitarbeitende können einen fairen wertschätzenden Umgang und gute Arbeitsbedingungen nach AVR erwarten. Dienstgeber_innen und Dienstnehmer_innen verpflichten sich, die Arbeitsbedingungen fair auszuhandeln. Der Dritte Weg ist ein Versprechen und eine Verpflichtung, in Abwägung aller berechtigten Interessen Lösungen zu finden, bei denen es keine Siegenden und keine Verlierenden gibt.
Wir verpflichten uns, alles dafür zu tun, die eigene Organisation ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig aufzustellen, die Arbeitsplätze möglichst langfristig zu erhalten und die Gehälter pünktlich auszuzahlen.
Caritas-Mitarbeitenden stehen in persönlichen Krisensituationen nach Möglichkeit auch Dienste und Hilfen der Caritas zur Verfügung. Es wird die Anonymität auch gegenüber Vorgesetzten gewährleistet. Auf Wunsch vermitteln wir auch andere, von der eigenen Organisation unabhängige Angebote.
Wir bieten Mitarbeitenden spirituelle Angebote in den Diensten und Einrichtungen an. Die persönliche und berufliche Auseinandersetzung mit dem christlichen Glauben fördern und ermöglichen wir. Auf Wunsch vermitteln wir seelsorgliche Begleitung.
Wir bieten einen „Sinn-vollen“ Arbeitsplatz. Als Caritas mehren wir die Solidaritätspotenziale und das inklusive Verständnis in der Gesellschaft und schenken Hoffnung. Wir bekämpfen sowohl die konkrete Not als auch deren Ursachen. Wir gestalten Politik mit, setzen uns vor Ort und weltweit für Gerechtigkeit ein. Wir sind offen für gesellschaftliche Allianzen mit allen, mit denen wir Ziele teilen.
Wir sorgen dafür, dass extremistische, fundamentalistische, demokratiefeindliche, nationalistische, ausländerfeindliche und andere Positionen, die den Werten des christlichen Glaubens widersprechen, keinen Platz in der Caritas haben.