09.07.2020 | Zentrale der BBT-Gruppe
In einer aktuellen forsa-Umfrage sagten 74 Prozent der Bürger, dass die Corona-Pandemie mit weniger Kliniken nicht zu bewältigen gewesen wäre. Ein wohnortnahes Krankenhaus finden 93 Prozent der Befragten wichtig.
"74 Prozent der Bürger glauben nicht, dass Deutschland Pandemien wie die Corona-Pandemie mit deutlich weniger, dafür jeweils größeren Krankenhäusern hätte bewältigen können. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (kkvd)", schrieb der kkvd am Mittwoch in einer Pressemitteilung. Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigte, dass für 93 Prozent ein wohnortnahes Krankenhaus sehr wichtig (62 Prozent) oder wichtig (31 Prozent) ist. Vor fast genau einem Jahr hatte eine Bertelsmann-Studie eine Reduzierung der Krankenhäuser auf unter 600 Kliniken gefordert.
Auf die Frage, ob Deutschland den Ausbruch der Corona-Pandemie mit etwa der Hälfte, dafür aber jeweils größeren Krankenhäusern hätte bewältigen können, antworteten nur 19 Prozent der Befragten mit Ja. 74 Prozent antworten Nein, durch eine solch drastische Reduzierung würde das Gesundheitssystem vor größere Probleme gestellt. Mit jeweils 78 Prozent wird diese Meinung von den 18 bis 29-Jährigen und den 50 bis 59-Jährigen besonders deutlich vertreten.
"Den größten Anteil an den Testungen und der Behandlung von COVID-19-Patienten hatten in den Augen der Befragten die Krankenhäuser und Gesundheitsämter. Das deckt sich mit unserer Erfahrung, dass gerade in den ersten Wochen der Pandemie viele COVID-19-Verdachtsfälle direkt die Kliniknotaufnahmen ansteuerten, nicht selten auf Empfehlung ihres Hausarztes. Im Fall einer Pandemie ist daher auch künftig ein dichtes Netz an gut erreichbaren Kliniken wichtig. Gerade in den ersten Wochen der großen Unsicherheiten angesichts eines unbekannten Erregers können Krankenhäuser schneller reagieren und auch Patientenströme besser trennen, als dies in einer kleinen Arztpraxis möglich ist", fasste Bernadette Rümmelin, Geschäftsführerin des kkvd, zusammen.
Die forsa-Umfrage fand, nach Angaben des kkvd, im Zeitraum vom 15. bis 17. Juni 2020 statt. 1.003 zufällig ausgewählte Personen ab 18 Jahre wurden telefonisch befragt.