29.11.2023 | Theresienkrankenhaus
Das Leben bejahen und das Sterben akzeptieren – dies ist der Auftrag der Palliativmedizin. Seit nunmehr zehn Jahren besteht die Palliativstation mit dem unterstützenden Verein am Diako in Mannheim. Ein freudiger Anlass, der am vergangenen Samstag gebührend mit musikalischer Untermalung und einem kulturellen Beitrag des Nationaltheaters Mannheim gefeiert wurde.
Zu Beginn eines Lebens steht die Geburt, die oft einen Geburtshelfer benötigt. Der Geburtshelfer der Palliativstation am Diako war Prof. Dr. med. Dieter Schilling, der am vergangenen Samstag die feierliche Eröffnungsrede hielt. Er blickte auf zehn erfolgreiche Jahre der Palliativstation und des Palliativvereins am Diako zurück. Zu Beginn begleitete der heutige Ärztliche Direktor an Theresienkrankenhaus und Diako die ersten Gehversuche des Vereins, der dank großzügiger Spenden recht schnell den Aufbau einer Palliativstation am Diako gewährleisten konnte. Innerhalb kurzer Zeit lernte das „Kind“ laufen und Prof. Schilling konnte es an die Spezialisten, die Palliativmediziner, übergeben.
Diese Spezialisten unterstützen und begleiten an unheilbaren
Erkrankungen leidende Patienten durch bestmögliche Kontrolle der
Krankheitssymptome im Leben wie im Sterben. Dafür dankte Oberbürgermeister
Christian Specht im Anschluss in seiner Rede.
Der wachsende Anteil immer älterer Menschen in der Gesellschaft
und die oft herausfordernd komplexen Behandlungsmöglichkeiten bei unheilbaren
Erkrankungen erfordern eine personal-intensive Betreuung und Begleitung durch
Mediziner, Pflegende, Therapeuten und ehrenamtliche Helfer, ist der OB
überzeugt.
Christian Specht dankte auch dem Träger der beiden christlichen Krankenhäuser, der BBT-Gruppe, für den Raum, den sie dem Team der Palliativstation geben, um eine bestmögliche Versorgung der anvertrauten Patientinnen und Patienten tagtäglich zu gewährleisten. Der Oberbürgermeister beendete seine Festrede mit dem Wunsch nach weiterhin viel Kraft und Durchhaltevermögen und weiterem großen Engagement für diese gute Sache.
Im Anschluss nahm der Vorsitzende des Palliativvereins, der Mannheimer Rechtsanwalt Claudius Kranz den Faden der Finanzierung auf. Mit Hilfe des Vereins, der mittlerweile am Theresienkrankenhaus und Diako etabliert ist, können Sachwerte und Angebote finanziert werden, die sonst nicht möglich wären. So konnten in den letzten Jahren Spezialbetten sowie verschiedene Therapieangebote, wie Musik-, Kunst- oder Atemtherapie die Behandlung der Palliativpatienten unterstützen.
Auch das Nationaltheater Mannheim ließ es sich nicht nehmen, zu diesem schönen Jubiläum zu gratulieren. Ein Geschenk hatten die Schauspieler Annemarie Brüntjen, Matthias Breitenbach auch mitgebracht: Die beiden sind die Hauptdarsteller in der aktuellen Inszenierung von „Don Quijote“ und gaben eine unterhaltsame Szene zum Besten, in der der Ritter von der traurigen Gestalt sich zum Kampf gegen die Windmühlen aufmacht.
Der Festakt endete mit der feierlichen Übergabe der Königs-Skulptur von Ralf Knoblauch. Dr. med. Terese Zink, Oberärztin der Palliativstation, zitierte aus einem Statement des Künstlers: „Wie viel Würde kommt jedem Menschen zu – von Gott, von sich, von anderen und wie viel bleibt im Verborgenen? Die Antwort gibt die Königsfigur: Scheinbar machtlos und bescheiden zeigt sich ihre Größe und Würde im Verborgenen. So berühren sie die Betrachter und erinnern uns an unsere eigene Königswürde – und daran, dass wir Menschen füreinander da sein sollen.“
Und so wird der König seinen Platz auf der Palliativstation
am Diako beziehen und in einem Tagebuch von den Menschen und deren Schicksalen
berichten, die ihm täglich begegnen werden. (nil)