07.11.2023 | Theresienkrankenhaus
In Deutschland sterben Jahr für Jahr schätzungsweise 65.000 Menschen am plötzlichen Herztod, bei dem es für Betroffene scheinbar aus heiterem Himmel zu einem Herzstillstand kommt. Diesem Thema widmete sich in der vergangenen Woche das Patientenseminar „Herzensangelegenheiten“ am Mannheimer Theresienkrankenhaus, das in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung durchgeführt wurde. Knapp 100 Interessierte waren zu dem Vortragsabend gekommen, der mit einer Praxisübung für die Gäste abgeschlossen wurde.
Prof. Dr. Markus Haass, Chefarzt der kardiologischen
Abteilung des Theresienkrankenhauses, und sein Kollege Dr. Boris Schumacher,
Sektionsleiter für Elektrophysiologie, führten ihr Publikum in die Thematik ein
und erläuterten insbesondere Risikofaktoren, die einen plötzlichen Herztod begünstigen
können. Demnach liegt in etwa 80 Prozent der Fälle eines plötzlichen Herztods eine
langjährige Verkalkung der Herzkranzgefäße, also eine koronare Herzkrankheit
(KHK), zugrunde. Die Ursachen für eine KHK sind meistens Lebensstilfaktoren wie
Rauchen, Übergewicht, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung oder auch eine familiäre
Vorbelastung. Wie die Mediziner ausführten, gibt es neben der koronaren
Herzkrankheit noch weitere Herzerkrankungen, die ebenfalls das Risiko für einen
plötzlichen Herztod erhöhen. Dazu zählen die schwere Herzinsuffizienz, Herzmuskelerkrankungen,
die arrhythmogene Kardiomyopathie, Myokarditis sowie auch angeborene Herzfehler.
Unmittelbarer Auslöser des plötzlichen Herztods ist fast immer eine
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung – exakt das Fachgebiet von Dr.
Schumacher, der Behandlungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die medikamentöse
Therapie, katheterbasierte und chirurgische Verfahren sowie Schrittmacher- und
Defibrillatortherapien vorstellte und damit zeigte, wie durch das frühzeitige
Erkennen von Herzerkrankungen und deren adäquate Behandlung das Risiko für
einen plötzlichen Herztod auf ein Minimum reduziert werden kann.
Abschließend standen die ärztlichen Kolleginnen und Kollegen
aus den Notaufnahmen des Theresienkrankenhauses und des Diako bereit, um den
Gästen in Erinnerung zu rufen, was jeder im Fall eines beobachteten
Herzstillstands im Alltag sofort tun kann. An Übungspuppen wurden die
Herzdruckmassage und weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen gezeigt und konnten unter
fachmännischer Anleitung geübt werden. (ckl)