08.12.2023 | MVZ Tauberbischofsheim
Guido Kenner bietet im MVZ Tauberbischofsheim seit ca. einem Jahr die Radiale Stoßwellentherapie an, im September führte er außerdem die ACP-Therapie ein, bei welcher plättchenreiches Plasma aus dem eigenen Blut gewonnen wird und dem Patienten ins Gelenk oder an Sehnenansätze gespritzt werden kann.
„Blutplättchen
spielen bei einer Verletzung immer eine entscheidende Rolle, sowohl bei der
Blutstillung, als auch bei der Wundheilung“, erklärt Guido Kenner. „Bei der
Behandlung von Schäden im Gelenkknorpel oder bestimmten Verletzungen des
Bewegungsapparates kommt es darauf an, dass der Körper möglichst konzentriert
sogenannte Wachstumsfaktoren ausschüttet, die stimulierend auf Muskel-, Sehnen-
und Knochenzellen wirken. Seit kurzem behandeln wir im MVZ Tauberbischofsheim
Patientinnen und Patienten mit leichter bis mittelschwerer Arthrose und
bestimmten Sportverletzungen mit der sogenannten ACP-Therapie. Sie nutzt das
sogenannte Autologe Conditionierte Plasma (ACP), um – nach entsprechender
Aufarbeitung – besagten wachstumsstimulierenden Effekt auf Muskel-, Sehnen- und
Knochenzellen zu erwirken. Durch dieses Eigenblut-Verfahren kann die Anzahl der
Thrombozyten sowie auch die Konzentration der Wachstumsfaktoren signifikant
erhöht werden“, so der Orthopäde weiter. Die ACP-Therapie sei eine biologische
körpereigene Alternative zur Behandlung von leichter bis mittelschwerer
Arthrose (Abnutzungserscheinungen am Gelenkknorpel) und bestimmten Sportverletzungen:
„Die Behandlung ist zwar invasiv, kann aber einen operativen Eingriff vermeiden
oder wenigstens hinauszögern, insbesondere bei Arthrose“, bekräftigt Kenner.
Mit Hilfe einer speziellen Doppelspritze werde eine kleine Menge Blut aus der
Armvene entnommen und durch Zentrifugation getrennt. Dabei werde der Teil des
Bluts separiert, der die körpereigenen, regenerativen Bestandteile enthält. Die
aktiven Bestandteile des Bluts würden nochmals abgetrennt und seien dann bereit
zur Injektion in die betroffene Stelle: „Die eingespritzten Blutplättchen
beginnen dann an der betroffenen Stelle Wachstumsfaktoren freizusetzen und
körpereigene Regenerationsprozesse zu stimulieren. Dies kann auch bei
Zerrungen, Faserrissen Sehnenentzündungen oder Bänderrissen hilfreich sein“,
erklärt Kenner.
Für viele
andere Erkrankungen des Bewegungsapparates nutzt er in seiner Praxis außerdem
seit etwa einem Jahr die sogenannte Radiale Stoßwellentherapie: „Die Radiale
Stoßwellentherapie ist ein nichtinvasives nebenwirkungsarmes Therapieverfahren.
Es kann bei einer Vielzahl an Erkrankungen des Bewegungsapparates angewendet
werden, um Beschwerden zu lindern und gegebenenfalls operative Eingriffe zu
vermeiden“, erklärt der Orthopäde Guido Kenner. „Seit einem Jahr haben wir gute Erfahrungen mit der Radialen Stoßwellentherapie
gesammelt, der Großteil der Patientinnen und Patienten zeigte sich nach der
Durchführung mit reduzierten Beschwerden. Eine Spritzenbehandlung oder
Operation kann durch die nicht-invasive Behandlung mit der Stoßwelle häufig
vermieden werden“, benennt Kenner den Vorteil der neuen Therapie. Von einem
Kompressor werde eine Druckwelle erzeugt und mit einem Handstück, das ähnlich
wie bei einer Ultraschalluntersuchung auf den betroffenen Körperabschnitt
aufgesetzt wird, in die erkrankte Region eingeleitet. Dadurch werden die lokale
Durchblutung und der Gewebestoffwechsel gefördert. „So können wir regenerative
Heilungsprozesse der erkrankten Körperstruktur anregen. Insbesondere die
sogenannte Kaltschulter, Tennisellenbogen, Golferellenbogen, Morbus Dupuytren, Trochanterschmerzsyndrome,
Achillessehnentendopathie, Tibiakantensyndrom, Plantarfasziitis/Fersensporn,
Myofasziale Schmerzsyndrome und Triggerpunkte behandeln wir sehr erfolgreich
mit der Radialen Stoßwellentherapie “, erklärt Kenner.
Für ein nachhaltiges Behandlungsergebnis seien mindestens drei Anwendungen in
wöchentlichen Abständen erforderlich. Die Behandlung ist eine sogenannte IGeL
(Individuelle Gesundheitsleistung). Einzige Ausnahme ist der plantare
Fersensporn, hier werden unter gewissen Voraussetzungen die Behandlungskosten
von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.