09.02.2024 | St.-Marien-Hospital Marsberg
Im St.-Marien-Hospital Marsberg hat erstmals eine seelsorgliche Patientenbegleiterin ihre ehrenamtliche Tätigkeit aufgenommen.
Für andere da sein, ist für Margit
Gockeln selbstverständlich. Deshalb war für die medizinische Fachangestellte
nach über 40 Berufsjahren, unter anderem im Labor sowie in der kardiologischen
Praxis im St.-Marien-Hospital Marsberg, klar, dass sie sich nach dem
Renteneintritt weiterhin als Ehrenamtliche für Patienten im Krankenhaus
engagieren will.
Ein glücklicher Zufall brachte sie
zu Gaby Kniesburges, Katholische Klinikseelsorgerin im St.-Marien-Hospital und
gleichzeitig im Erzbistum Paderborn Verantwortliche für ein ganz besonderes
Ehrenamt: Seelsorgliche Patientenbegleitung. „Dieses Ehrenamt ist etwas
Wertvolles: Durch einen Qualifizierungskurs geschulte Ehrenamtliche
unterstützen uns Klinikseelsorger und schenken Patienten im Krankenhaus Zeit,
hören zu, begleiten und bieten Segen und gemeinsames Gebet an“, erläutert
Kniesburges.
„Für mich war schnell klar, dass
dies das Richtige ist“, erzählt Margit Gockeln. Innerhalb eines Jahres hat sie,
gemeinsam mit drei weiteren Ehrenamtlichen, vier Wochenendseminare sowie drei
Tagesveranstaltungen besucht. „Durch die Wochenendseminare war die
Vorbereitungszeit sehr intensiv. Gleichzeitig war der Zeitaufwand sehr gut zu
planen und es war auch genug Zeit, zwischen den Veranstaltungen das Gelernte zu
reflektieren und nachzulesen“, berichtet die Marsbergerin.
Der Qualifizierungskurs widmet sich
verschiedenen Schwerpunkten. Neben dem zentralen Thema, der seelsorglichen
Gesprächsführung, die unter anderem mit Rollenspielen geübt wird, geht es auch
um die Institution Krankenhaus, also die Abläufe, die Strukturen und die
spätere Zusammenarbeit mit den dort tätigen Berufsgruppen. Aber auch die
eigenen Erfahrungen spielen eine wichtige Rolle. „Bei der Biographiearbeit geht
es um eigene Erlebnisse und die Reflexion, was einem selbst in schwierigen
Situationen geholfen hat und was man daraus für die Seelsorge bei Patientinnen
und Patienten ableiten kann“, erläutert Gaby Kniesburges. Diese Achtsamkeit ist
auch Grundlage dafür, sich bewusst abzugrenzen und den Umgang mit Krankheit und
Leid beispielsweise mit einem Spaziergang, einem Gebet oder dem Entzünden einer
Kerze zu bewältigen.
„Ich hatte eine tolle
Qualifizierungsgruppe und fühlte mich getragen. Trotz der ernsten Themen hatten
wir viel Spaß. Ich wusste, dass ich auf dem richtigen Weg bin, wusste aber
auch, dass ich jederzeit hätte aufhören können, wenn es mir zu viel wird“,
berichtet Margit Gockeln.
Auch eine Praxisphase in der
Klinik ist Teil des Kurses. Gaby Kniesburges ist die Mentorin von Margit
Gockeln im St.-Marien-Hospital und begleitet sie auch jetzt, am Beginn ihrer
Tätigkeit, eng. „Jeder Mensch ist individuell. Wir wissen also nie, was uns
hinter einer Tür erwartet. Genau wie auch der Patient muss ich mich auf die
Situation einlassen. Wir können keine Lösungen anbieten, aber zuhören und
begleiten“, merkt Margit Gockeln an. „Erste positive Erfahrungen sind, dass
Patienten mir, obwohl ich fremd bin, großes Vertrauen schenken.“
Ein besonderer Höhepunkt war die Beauftragung
in Paderborn. Im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe wurden die
Ehrenamtlichen durch Weihbischof Matthias König offiziell in ihre Tätigkeit
beauftragt. „Das war ein ganz besonderer
Tag für mich“, beschreibt Margit Gockeln den Gottesdienst mit anschließendem
Empfang.
Für die
seelsorgliche Patientenbegleitung können sich Katholiken zwischen 30 und 70
Jahren qualifizieren lassen. Informationen gibt die Projektverantwortliche Gaby
Kniesburges unter Tel. 0160/90830369
oder per E-Mail unter gabriele.kniesburges@erzbistum-paderborn.de.