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Was tun bei Knieschmerz und Arthrose?

Am 1. September und 12. Oktober informierte Jan Dieterich, Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Endoprothetik am Hohenloher Krankenhaus in Öhringen, über Behandlungsmöglichkeiten bei Knieschmerzen und die Implantation von künstlichen Gelenken, sog. Endoprothesen. Der Blaue Saal im Öhringer Schloss war bei beiden Terminen bis auf den letzten Platz ausgebucht – es ist klar: Herr Dieterich spricht mit seinem Thema viele Schmerzgeplagte an.

Was tun bei Knieschmerz und Arthrose?

Arthrose

Chefarzt Jan Dieterich begann seinen Vortrag mit der Frage: „Was ist eigentlich Arthrose?“. Bei der Arthrose geht es um Abnutzung und Verschleiß von Gelenken – dies ist nicht umkehrbar. Dieterich vergleicht diesen Umstand anschaulich mit einem Reifen, der kein Profil mehr hat. Je nach Patient*in schreitet der „Abrieb“ schneller oder langsamer voran. Wenn Knochen auf Knochen reibt und kein Knorpel mehr vorhanden ist, sind die Schmerzen besonders groß. Dieterich weist auch darauf hin, dass die Gründe, Arthrose zu bekommen, sehr verschieden sind. Es gibt bis zu 200 Ursachen – von der erblichen Anlage über Ernährung und Gewicht bis zum Lebensstil ist alles möglich. Teilweise verläuft die Arthrose schubweise, und es gibt auch schmerzfreie Zeiten. Daher begeben sich manche Menschen nicht oder erst spät in Behandlung. Die Abnutzung geht aber weiter.
Wer mit Knieschmerzen, die schon über längere Zeit andauern oder immer wiederkehren, ins Krankenhaus kommt, war in der Regel schon vorher in ärztlicher Behandlung. Eine Überweisung von einer Fachärztin / einem Facharzt (Unfallchirurgie, Chirurgie oder Orthopädie) ist dafür notwendig. Die Untersuchung im Krankenhaus erfolgt dann im Dialog mit der Patientin / dem Patienten. Um den Grad der Abnutzung und die richtige Therapie herauszufinden, werden vorranging folgende Fragen geklärt: Wo und wann tut es weh? Es kann zum Beispiel sein, dass ein Knie beim Bergabgehen schmerzt, beim Fahrradfahren aber nicht. Zum Teil liegt auch bereits ein Ruheschmerz vor. Wichtig sind auch die richtigen Röntgenbilder vom Knie. Diese sollten aktuell und im Stehen aufgenommen sein. Die abschließende Frage, die nicht zu unterschätzen ist, lautet immer: Passen Röntgenbefund und Beschwerden zusammen? Prinzipiell gilt: Ein*e zweifelnder Patient*in sollte noch nicht operiert werden.

Was tun bei Knieschmerz und Arthrose?

Behandlungsmöglichkeiten
Therapieformen gibt es viele und gemeinsam mit dem Arzt / der Ärztin werden diese durchgesprochen. Eine Operation muss nicht immer sein. Es gibt durchaus auch die Möglichkeit, mit Schmerzmitteln, Physiotherapie, Orthesen und Injektionen eine Zeit lang über die Runden zu kommen. Bei starker Abnutzung und Bewegungseinschränkung können diese Möglichkeiten aber unter Umständen keine Dauerlösung sein. Schmerzmittel haben zum Beispiel nicht unerhebliche Nebenwirkungen, manche Therapien werden nicht von den Krankenkassen bezahlt.

Jan Dieterich verweist auf eine häufige Aussage seiner Patient*innen: „Oje, ich will mich nicht operieren lassen!“ Diese Aussage nimmt er ernst und bespricht daher in Ruhe alle Möglichkeiten. Zusammen mit der Patientin / dem Patienten findet er die passende Lösung für das individuelle Problem. Sollte diese eine Operation sein, so kann man vielen Patient*innen die Angst durch Information nehmen: „Moderne Operationstechniken sowie eine umfangreiche Patientenschule, in die auch Angehörige eingebunden werden, führen dazu, dass die Patient*innen eine schnelle Erholung und Mobilisierung nach der Operation erfahren. In der Regel kann das Knie noch am Tag der Operation schon wieder voll belastet werden.“
Oft gibt es auch die Möglichkeit, mit einer minimalinvasiven Operation ein Teilgelenk zu implantieren und dabei die Größe des Eingriffs und die damit verbundene Blutung zu reduzieren. Dieterich betont hierbei: „Halbe Prothesen sind keine halben Sachen!“ Die sogenannten Schlittenprothesen kommen zum Beispiel dann zum Einsatz, wenn keine Bänder geschädigt sind, die Arthrose nur auf der Innenseite (oder in seltenen Fällen der Außenseite) auftritt und das Knie noch recht gut beweglich ist. Bei zu starken Schäden und bei Rheuma ist eine Implantation eines Teilgelenks nicht möglich.
Patient*innen bleiben in der Regel drei bis fünf Tage im Krankenhaus. „In Öhringen verlassen uns die meisten Operierten nach spätestens vier Tagen. Damit befinden wir uns deutlich unter der durchschnittlichen Verweildauer von über neun Tagen.“ Auch wenn die Patient*innen nach Hause gehen, weil es ihnen gut geht, müssen sie sich noch einige Wochen schonen. Bis alles wieder „normal“ ist, vergehen einige Monate. Eine anschließende Reha ist auf jeden Fall zu empfehlen, hier werden die Patient*innen u. a. darin geschult, ihre Beweglichkeit richtig zu trainieren.

Jan Dieterich betont: „Nach 20 Jahren funktionieren noch ca. 80 % der Prothesen sehr gut.“ Auch der sehr geringe Abrieb sei in diesem Zusammenhang zu vernachlässigen. Ebenso sieht er kein Problem darin, für jede Patientin / jeden Patienten die richtige Kniegröße zu finden: „Wir haben alle Standardgrößen vorrätig und können bei Bedarf sehr kleine oder sehr große Gelenke bestellen.“

Untersuchungen und Operationen in Corona-Zeiten

Die Hygienemaßnahmen bei Operationen sind schon von Hause aus sehr hoch – sowohl während der Operation als auch davor und danach. Schnelltests bei Besprechungen und ein PCR-Test zwei Tage vor der Operation, ein weiterer Schnelltest am OP-Tag sowie strenge Besuchsregelungen und Hygienevorschriften bilden einen sicheren Rahmen für Patient*innen, Angehörige und Krankenhaus-Mitarbeitende.

 
 

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