14.07.2020 | Hohenloher Krankenhaus
Im Rahmen der Kreistagssitzung am 13.07.2020 in Öhringen haben BBT-Geschäftsführer Matthias Warmuth, BBT-Regionalleiter Marc Reggentin und die Kaufmännische Direktorin des Hohenloher Krankenhauses Melanie Junge den Stand zum geplanten Neubauprojekt des Hohenloher Krankenhauses vorgestellt.
"Trotz der großen Herausforderungen für das Hohenloher Krankenhaus durch die Corona-Pandemie haben wir in den vergangenen Monaten das geplante Neubauprojekt in Öhringen vorangetrieben und arbeiten intensiv daran, den Neubau im vorgegeben Kostenrahmen auf den Weg zu bringen", fasste Matthias Warmuth den aktuellen Sachstand zusammen. Mit der Umstellung auf das sog. "Partnering-Verfahren" habe man Anfang des Jahres eine wegweisende Entscheidung für den weiteren Planungs- und Realisierungsprozess getroffen.
Partnering-Verfahren: Verhandlungen kurz vor Abschluss
"Das
bedeutet, dass wir schon zu einem frühen Zeitpunkt den Partner mit einbeziehen,
der auch für die Umsetzung des Bauvorhabens zuständig ist. Dadurch schaffen wir
Planungssicherheit und zugleich Kostentransparenz und können Mehrkosten
vermeiden", ist Warmuth überzeugt. Aus dem europaweiten Ausschreibeverfahren
seien mehrere Anbieter hervorgegangen. "Die Verhandlungen über ein Angebot mit
einem garantierten Maximal-Preis befinden sich in der entscheidenden Phase und
stehen kurz vor dem Abschluss", so der BBT-Geschäftsführer.
Moderne Kreißsäle und Intensiv-Bereiche
Der Neubau eines modernen 205-Betten-Krankenhauses
soll ab 2021 neben dem bisherigen Klinikgebäude an der Hindenburgstraße
entstehen und das jetzige Krankenhausgebäude
ersetzen. Vorgesehen sind u.a. eine moderne Entbindungsstation mit drei
Kreißsälen und Vorbereitungsräumen. In einem zentralen interdisziplinären
Eingriffszentrum werden vier modern ausgerüstete OP-Säle zur Verfügung stehen.
Außerdem ist eine "High-Care-Einheit" mit zehn Intensivplätzen und weiteren
vier Plätzen für die Schlaganfallversorgung auf der "Stroke Unit" geplant. In
unmittelbarer Nähe dazu wird ein Herzkatheterlabor für die Diagnostik und Therapie
von Herzerkrankungen angebunden sein. "Gemeinsam mit vielen Mitarbeitenden aus
dem Haus haben wir ein Raum- und Funktionsprogramm erstellt, das auch mit dem
Landessozialministerium abgestimmt ist", erläutert Marc Reggentin, seit
Frühjahr BBT-Regionalleiter in Tauberfranken-Hohenlohe. "Der Neubau wird zum
einen die Erfordernisse einer modernen funktionellen medizinischen Versorgung
erfüllen. Die Aufteilung des Gebäudes, die Architektur und die Laufwege werden
sich zum anderen ganz an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten
orientieren. Wir wollen damit die bauliche Grundlage für die hochwertige
medizinisch-pflegerische Versorgung für die Menschen im Hohenlohekreis
schaffen", betont Reggentin.
Perspektive "Gesundheitscampus"
Das Krankenhaus soll dabei ein erster Schritt auf dem
Weg zu einem zukunftsweisenden "Gesundheitscampus" auf dem Areal zwischen
Hindenburgstraße und Sudetenstraße sein. "Das Gelände dort bietet uns viele
Entwicklungsperspektiven, die wir derzeit schon mitdenken. Mittelfristig
könnten dort z.B. Gebäude für unser Bildungszentrum "Gesundheit und Pflege"
sowie für ein Wohnheim und für ein medizinisches Versorgungszentrum entstehen;
Platz wäre auch für den Neubau des Seniorenzentrums", gibt Reggentin einen
Ausblick in die weitere Zukunft. Ein neues Parkhaus gleich am Eingang zum
Gesundheitscampus könnte darüber hinaus zu einer Verkehrsberuhigung für die
Anwohner beitragen.
Positive Zwischenbilanz der Corona-Pandemie
Die Leistungsfähigkeit des Hohenloher Krankenhauses
bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung stellte die Kaufmännische
Direktorin Melanie Junge in ihrer Corona-Zwischenbilanz mit beeindruckenden
Zahlen und Daten unter Beweis. Bis heute wurden rund 270 Corona-Patienten
ambulant und stationär im Hohenloher Krankenhaus behandelt . "Der Hohenlohekreis als einer
der frühen Corona-Hotspots in Deutschland hat uns mit der rasch steigenden Zahl
an COVID-19-Patienten vor enorme Herausforderungen gestellt", betont Melanie
Junge. "Dank unserer frühen umsichtigen Vorbereitungen waren wir jedoch immer
in der Lage alle Corona-Patienten aufzunehmen und gut zu versorgen." Zum
Höchststand der Pandemie in der Region wurden im Hohenloher Krankenhaus 144
Betten für COVID-19-Patienten vorgehalten. Um mehr schwerkranke Patienten auf
der Intensivstation versorgen zu können, wurde die Beatmungskapazität auf zwölf
Plätze aufgestockt. Alle planbaren elektiven Eingriffe wurden zwischen Mitte
März und Anfang Mai abgesagt. "Wir haben außerdem im Erdgeschoss eine zweite
Notaufnahme speziell für Corona-Patienten eingerichtet, um infektiöse von
nicht-infektiösen Notfallpatienten zu trennen", berichtet Junge. Zusätzliche
Untersuchungsgeräte wurden angeschafft, getrennte Wartebereiche geschaffen,
Räume für die Corona-Ambulanz der niedergelassenen Ärzte freigeräumt.
Dank an Gesundheitsamt und Nachbarkliniken
"Dank der sehr guten Zusammenarbeit
mit dem Gesundheitsamt und dem Landkreis, der kollegialen Kooperation mit den
Nachbarkrankenhäusern und vor allem dank der hohen Einsatzbereitschaft und
Flexibilität unserer Mitarbeitenden haben wir die Herausforderungen der
Corona-Pandemie bislang sehr gut bewältigt", zieht Melanie Junge ein positives
Zwischenfazit.
Auszeichnung "Helden in der Krise"
Auch bundesweit habe
diese Leistung des Hohenloher Krankenhauses inzwischen Anerkennung erfahren.
"Das F.A.Z-Institut hat unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ganz aktuell für
ihr "herausragendes Engagement" als "Helden in der Krise" ausgezeichnet - eine
wunderbare Bestätigung für unsere Arbeit
in den zurückliegenden Monaten."