06.02.2024 | Das Caritas Bad Mergentheim
Das „Brustzentrum Tauber-Franken“ am Caritas-Krankenhaus wurde jetzt zum wiederholten Mal von der Deutschen Krebsgesellschaft ausgezeichnet. Damit erfüllt die Behandlung von Frauen mit Brustkrebs dort höchste Qualitätsanforderungen.
Brustkrebs
ist eine Diagnose, die Angst macht, Verzweiflung, Wut und Hilflosigkeit bei den
betroffenen Frauen auslösen kann. Etwa 70.000 Frauen in Deutschland erkranken
jedes Jahr neu daran. Wird die Erkrankung
frühzeitig erkannt und richtig behandelt, ist heute in vielen Fällen
eine Heilung oder doch ein Stoppen der Krankheit möglich. Um den betroffenen
Patientinnen einen hohen Behandlungsstandard zu garantieren, hat die Deutsche
Krebsgesellschaft (DKG) seit einigen Jahren ein umfangreiches Prüfverfahren
entwickelt. Nur Krankenhäuser, die diese anspruchsvollen Qualitätskriterien
erfüllen, werden als „Brustzentrum“ von der Deutschen Krebsgesellschaft
zertifiziert. Dazu gehören eine umfassende Diagnostik und Behandlung in einem
Team aus mehreren Fachärztinnen und Fachärzten sowie zusätzlich eine intensive
Betreuung durch speziell ausgebildete Pflegekräfte, Therapeutinnen,
Psychologinnen, den Sozialdienst und weitere Fachkräfte.
"Positiver Gesamteindruck"
Das
„Brustzentrum Tauber-Franken“ am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim stellt
sich seit 2010 jedes Jahr diesem Prüfverfahren durch externe Experten und wurde
jetzt zum wiederholten Mal von der DKG als Brustzentrum ausgezeichnet. Es ist
das einzige zertifizierte Brustzentrum im Main-Tauber-Kreis und benachbarten
Neckar-Odenwald-Kreis. Dabei lobten die Prüfer erneut das „weit
überdurchschnittliche Engagement aller Mitarbeiter/-innen“ und bescheinigten
dem Brustzentrum „einen positiven Gesamteindruck“. Dies werde auch belegt durch
den kontinuierlichen Anstieg der Zahl der Patientinnen, die das Brustzentrum am
Caritas-Krankenhaus zur Behandlung aufsuchen. „Die erneute Zertifizierung ist eine
Bestätigung für die gute Arbeit, die unser gesamtes Team seit einigen Jahren im
Brustzentrum leistet. Und speziell über das Lob für unsere Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter freuen wir uns sehr“, unterstreicht Dr. Ulrich Schlembach, Leiter
des Brustzentrums und Chefarzt der Gynäkologie am Caritas-Krankernhaus. Mit
großem persönlichem Einsatz kümmere sich das gesamte Team um die betroffenen
Frauen. „Bei Verdacht auf Brustkrebs bekommt die Patientin innerhalb weniger
Tage einen Termin in unserer Ambulanz, um möglichst schnell den Befund
abzuklären und den Frauen die Unsicherheit zu nehmen“, so der Facharzt für
Gynäkologie. Wenn sich die Diagnose bestätigt, stehen schon beim ersten
Gespräch auch erfahrene Breast-Care-Nurses
(speziell ausgebildete Brust-Sorge-Krankenschwestern) bereit, die sich
um die Betroffenen kümmern und Hilfe anbieten.
Mehrere Fachärzte für bestmögliche Therapie
„Die
Behandlung von Brustkrebs erfordert eine besonders intensive Zusammenarbeit von
verschiedenen Fachärzten und Therapeuten. Jeden Mittwoch diskutieren im
Caritas-Krankenhaus daher Spezialisten wie Radiologen, Onkologen (Fachärzte für
Krebserkrankungen), Pathologen und Gynäkologen gemeinsam die Befunde und
besprechen die bestmögliche individuell angepasste Therapie für jede einzelne
Patientin“, unterstreicht Dr. Schlembach. Ob Operation, Bestrahlung, eine
hormonelle Therapie oder Chemotherapie sei von der Art des Tumors und seiner
Ausbreitung abhängig. Alle diese Therapien sind am Caritas-Krankenhaus möglich,
so dass die Patientinnen immer vom selben Ärzte- und Pflegeteam betreut werden,
die die einzelnen Frauen und ihre Krankengeschichte kennen. Auch der betreuende
niedergelassene Frauenarzt ist eingebunden.
Komplementärmedizinische Beratung
Außerdem
kümmern sich speziell ausgebildete Pflegekräfte, Psycho-Onkologinnen, der
Sozialdienst, die Seelsorge, eine Ernährungsberaterin und die Physiotherapie um
die Patientinnen. „Unsere leitende Oberärztin Annette Gudewill bietet den Frauen darüber hinaus eine
komplementärmedizinische Sprechstunde an“, betont Dr. Schlembach. „Dabei geht
es um Möglichkeiten, die schulmedizinische Therapie zu ergänzen, um mögliche
Nebenwirkungen abzumildern.“ Dazu gehören z.B. eine besondere Ernährung,
immunstimulierende Therapien wie die Misteltherapie, Übungen zur Stärkung der
eigenen Resilienz oder ein Bewegungstraining.
Reha-Sportgruppe für Krebspatientinnen
„Gerade die
Anleitung zu regelmäßiger Bewegung ist wichtig“, betont Annette Gudewill. „Studien haben in den letzten Jahren gezeigt,
dass regelmäßiger Sport während und nach einer Krebstherapie Komplikationen und
Nebenwirkungen wie die Fatigue, eine bleierne Müdigkeit, abmildern kann.“ Auch
das Risiko, dass die Krebserkrankung erneut auftritt, sog. „Rezidive“ könne
durch Sport gesenkt werden. So gibt es am Caritas-Krankenhaus entsprechende
Reha-Sportgruppe, die ein spezielles Training für Patienten mit Krebs anbieten.
Im monatlich stattfindenden Onko-Café
können sich die Betroffenen außerdem in lockerer Atmosphäre untereinander
austauschen und bei den Ärzten und Breast-Care-Nurses ihre Probleme ansprechen.
Das Caritas-Krankenhaus stellt außerdem den Kontakt zu Selbsthilfegruppen in
der Region her.
Früherkennung erhöht Heilungschancen
Für eine
erfolgversprechende Therapie sei es zentral wichtig, den Tumor in einem
möglichst frühen Stadium zu entdecken, so Dr. Schlembach. Daher appelliert der
Gynäkologe an alle Frauen, die Möglichkeiten der Früherkennung wahrzunehmen.
„Nehmen Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand, tasten sie jeden Monat die
Brust nach möglichen Tumoren ab und nehmen Sie regelmäßig die Vorsorgetermine
beim Frauenarzt wahr.“ Außerdem sollten sich noch mehr Frauen im Alter zwischen
50 und 69 Jahren am kostenlosen
Mammographie-Screening beteiligen. „Trotz
aller Kritik in den Medien – das Programm ist sinnvoll und bewährt sich
zunehmend, da die Rate an entdeckten, sehr kleinen Brustkrebsherden in den
letzten Jahren durch das Screening deutlich zugenommen hat. Langjährige
Erfahrungen aus anderen Ländern belegen, dass die Sterblichkeitsrate dadurch
sinkt.“ Daher können in Deutschland ab 1. Juli auch Frauen bis zum Alter von 75
Jahren das kostenlose Mammographie-Programm nutzen. Insgesamt macht Dr.
Schlembach den Frauen Hoffnung: „Wenn die Erkrankung in einem frühen Stadium
erkannt und richtig behandelt wird, sind die Heilungschancen groß.“
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