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Oberarzt Dr. Michael Bach informierte im Rahmen von Caritas im Dialog zu Leisten- und Narbenbrüchen

Hernien sind reine Veranlagung

„Etwa 25 Prozent der Männer und 3 Prozent der Frauen erkranken in ihrem Leben einmal an einer Hernie in der Leiste. Dabei ist es unerheblich, ob man körperlich fit und durchtrainiert ist oder ein Schreibtischhocker“, erklärte Dr. Michael Bach bei seinem Vortrag im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Man könne – außer nicht zu rauchen – nichts tun, um einem Leistenbruch vorzubeugen: „Entweder man hat die erbliche Veranlagung zur Bindegewebsschwäche oder eben nicht.

Unter Hernien versteht man Lücken in der Bauchdecke, die an Schwachstellen auftreten. Am häufigsten sind Nabel- und Leistenbrüche, aber auch Narbenbrüche kommen relativ häufig vor. Meistens zeigen sie sich in einer Vorwölbung unter der Haut. „Die Begrifflichkeit „Bruch“ ist aber etwas missverständlich, da sich das Loch und der sogenannte Bruchsack schleichend entwickeln und vergrößern und die Patienten oft über Jahre hinweg ohne Symptome oder Schmerzen mit dem Bruch leben, bevor Beschwerden auftreten“, führte Dr. Bach weiter aus. „Brüche können schmerzhaft sein, insbesondere beim Heben von Lasten oder beim Husten“, erläuterte der erfahrene Viszeralchirurg. „Am häufigsten tritt ein Bruch an den Schwachstellen der Bauchdecke auf, also im Leistenbereich, am Bauchnabel und im Bereich von alten Operationsnarben. Wenn Darm oder Fettgewebe in diese Aussackung hineinrutschen, wird die Vorwölbung an der Bauchdecke sichtbar. Um die Gefahr der Einklemmung des Darms zu verhindern, die bis zum Darmverschluss führen kann, ist eine Operation dann oft nicht vermeidbar“, erklärte Dr. Bach, der anschließend ausführlich und mit anschaulichem Bildmaterial aus dem OP über die verschiedenen Operationen informierte.

Zur Operation von Hernien stünden verschiedene Verfahren zur Verfügung. Die Wahl der Methode hinge dabei von der Art des Bruchs, von Alter und Allgemeinzustand des Patienten ab: „Grundsätzlich lassen sich offene Operationen und endoskopische Methoden (minimal-invasive Methoden, sogenannte Schlüssellochchirurgie) unterscheiden. Bei den offenen Eingriffen wird die Bruchlücke über einen Schnitt über der Hernie vernäht und meistens durch ein Kunststoffnetz, das zwischen den Schichten der Bauchdecke eingesetzt wird, zusätzlich verstärkt.“, erläuterte Dr. Bach.
„Bei der endoskopischen Hernienoperation, wie beispielsweise der im Caritas-Krankenhaus angewandten „TAPP“ (Transabdominelle Präperitoneale Patch-Plastik) gelangt man durch einen kleinen Schnitt am Nabel mit einem optischen Gerät (Laparoskop) in die Bauchhöhle. Über zwei zusätzliche kleine Schnitte werden die endoskopischen Instrumente eingeführt. Bei dem Eingriff wird dann ein Kunststoffnetz von innen vor die Bruchlücke gelegt und ggf. fixiert. Ein Vorteil der endoskopischen OP ist, dass man sich in der Regel schon nach zwei Wochen wieder voll belasten kann – zum Vergleich sind es bei der klassischen OP vier Wochen. Endoskopische Operationen werden allerdings immer in Vollnarkose durchgeführt, bei den offenen Methoden sind auch Regionalanästhesien möglich“, führte Dr. Bach weiter aus.

Die Hernienoperationen mit ihren Varianten Leistenbruch-OP, Nabelbruch-OP und Narbenbruch-OP gehören zu den häufigsten Eingriffen in der Bauchchirurgie. So werden in deutschen Krankenhäusern jährlich rund 350.000 Hernien-Operationen durchgeführt. Viele der notwendigen Operationen können endoskopisch durch­geführt werden, oft ist auch eine ambulante operative Behandlung möglich.

 
 

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