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Patiententag: Hilfe bei Gelenkschmerz

„Im Zentrum der Behandlung steht immer der Mehrwert für den Patienten“

Beim Patiententag im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim hielten die Fachärzte Vorträge zu Themen wie Sicherheit von Implantaten, Gelenkverschleiß und Osteoporose und boten den Besuchern die Möglichkeit, direkt mit Ihnen ins Gespräch zu kommen und sich über Bewegung und Gesundheit im Alltag zu informieren.

„Wir operieren nur, wenn wir müssen. Und wenn wir operieren, dann mit Qualität“, kann man Prof. Dr. Eingartner aus seinem Vortrag am Patiententag im Caritas wörtlich zitieren. „Zu jung, zu alt? Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein künstliches Gelenk?“ Unter diesem Titel referierte der Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie zum Thema Implantat-Sicherheit und Qualität. Ein sicheres Implantat müsse sich dabei nicht nur kurzfristig bewähren, sondern seine Haltbarkeit über Jahrzehnte beweisen. Daher verfolge man im Caritas die Daten aus Studien sehr genau und nehme Innovationen dann behutsam ins Portfolio der Klinik auf. „Das heißt nicht, dass die neueste Prothese immer auch die beste ist. Wir beobachten die Entwicklungen laufend und wählen die besten Optionen für unsere Patienten“, betonte der Facharzt. Zur Frage einer Besucherin zur Haltbarkeit einer Prothese, äußerte sich Prof. Dr. Eingartner klar: „Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist die Hüftprothese nach 20 Jahren noch vor Ort und tut ihren Dienst“.


„Im Caritas ist jeder Einsatz einer Prothese ein Gesamtprozess, bei dem der Mehrwert für den Patienten im Mittelpunkt steht“, erklärt der Chefarzt. „Die Qualität der Eingriffe ist hoch und wird regelmäßig überprüft. Dies geschieht zum einen durch die externen Fachauditoren des Prüfinstituts EndoCert. Diese Fachärzte begutachten Zuverlässigkeit der Abläufe und haben das Caritas-Krankenhaus seit zehn Jahren als EndoProthetikZentrum zertifiziert. „Klar ist, dass die Ergebnisse für die Orthopädie im Caritas ganz ausgezeichnet sind: Wer bei uns eine neue Hüfte oder ein neues Knie bekommt, hat nur ein halb so großes Risiko einer vorzeitigen Wechsel-OP“, belegt Prof. Dr. Eingartner ausdrücklich per Statistik aus dem Endoprothesenregister Deutschland.


Im Anschluss beschäftigte sich Oberarzt Dr. Dirk Herold in seinem Vortrag mit dem Gelenkverschleiß und widmete sich den "Fake News" rund um die Arthrose. Er klärte über verbreitete Missverständnisse auf und beantwortete zahlreiche Fragen aus dem Publikum. „Von Arthrose sind in Deutschland jede 2. Frau und jeder 3. Mann über 60 Jahren betroffen. Das liegt daran, dass der Mensch und unsere Gelenke für ein höheres Lebensalter garnicht ausgelegt sind. Das führt leider dazu, dass im hohen Alter praktisch jeder irgendwo eine Arthrose hat, die im Alltag Schmerzen verursacht“, so Dr. Herold. „Im Internet werden allerhand Heilmittel angeworben, wovon aber die meisten nur einem helfen: demjenigen, der sie verkauft. Angepriesen als Wunderwaffen gegen Arthrose, haben diese meist nur einen Placebo-Effekt.“

 
Dr. Herold fasste für die Besucher knapp zusammen, was man wirklich am besten selbst gegen Arthrose unternehmen kann: „Ganz klar ist: Bewegung ist das beste Mittel gegen Arthrose. Nach dem Motto: ‚Wer rastet, der rostet‘, sollte bei beginnender Arthrose auf das vollständige Schonen verzichtet werden.“ Auch das Körpergewicht spielt eine entscheidende Rolle: „Mit mehr Körpergewicht, haben die Gelenke natürlich auch mehr Verschleiß. Über einen gewissen Zeitraum können Physiotherapie oder Schmerzgele Abhilfe verschaffen. Im Endeffekt ist der Ersatz des Gelenkes aber die einzig wirklich dauerhafte Heilungsform.“

 
Während der Pausen standen die Ärzte den Besuchern für Fragen zur Verfügung. Schüler und Physiotherapeuten der Physiotherapieschule Sanitas und des Caritas-Krankenhauses zur direkten Beratung an den Ständen und gaben Tipps für mehr Bewegung im Alltag.

 
In der zweiten Hälfte des Tages referierte Dr. Sabine Bau, trotz Corona-Infektion, über Videoschalte zum Thema Osteoporose. Bei der systemischen Skelett-Erkrankung hat der Körper mit niedriger Knochenmasse und damit erhöhter Bruchanfälligkeit zu kämpfen. „Ein Knochenbruch bei einem schweren Sturz ist absolut normal. Auffällige Brüchigkeit der Knochen auch bei leichten Stürzen, sollte aber immer ärztlich abgeklärt werden“, leitete sie ihren Vortrag ein.
Wichtig für die Behandlung ist vor allem, den Grad der Osteoporose zu bestimmen. „Wir ermitteln dazu den T-Score, in den mehrere Faktoren einberechnet werden. Anhand der Ergebnisse können wir eine Risikoermittlung für Knochenbrüche machen und eine geeignete Therapieform festlegen“, erklärte Dr. Bau. Sie verdeutlichte, welche Rolle die Ernährung für den Erhalt der Knochenstruktur spielt. „Besonders Kalzium, Vitamin D und Eiweiß sind in der richtigen Dosis wichtig. Vitaminmangel kann über längere Zeit zu Knochenweichheit und im schlimmeren Fall zu Knochenverbiegungen führen“, schilderte die Oberärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Achten Sie auf eiweißreiche Ernährung und bei Vitaminen auf die richtige Dosis.“

 
Mit einer beeindruckenden Rechnung startete Oberarzt Dr. Martin Hofmann in seinen Vortrag: „Wenn die Füße nicht mehr tragen - Hallux und Co“. Er wollte von den Besuchern wissen, wie viel Gewicht die Füße an einem durchschnittlichen Tag (er)tragen müssen. Die Antwort: über den Tag gerechnet, ungefähr 800 Tonnen pro Fuß! Diese Belastung hinterlässt natürlich Spuren im Sinne einer Arthrose. Neben der bewährten und oft ausreichenden konservativen Therapie stellte er alternative operative Ansätze vor.

 
„Bei fortgeschrittenen Arthrosen der Fußgelenke ist eine Versteifung des Gelenkes in günstiger Stellung eine gute Therapieoption, wenn das Gelenk durch den Verschleiß ohnehin nur noch schmerzhaft wackelsteif ist. Das klingt zunächst einmal erschreckend, aber ein Patient gewinnt durch die Versteifung jede Menge Lebensqualität. Er tauscht faktisch eine große Alltagseinschränkung gegen eine kleinere, die allerdings die Schmerzen im Gelenk ausschaltet und das Bein sicherer belasten lässt.“ Dadurch, dass andere Gelenke, Bänder und Muskeln lernen, die Funktion des ausgeschalteten Gelenks auszugleichen, könne der Patient häufig mit ein wenig Übung wieder nahezu normal und vor allem schmerzfrei gehen. Ein Patient schilderte dem Publikum von positiven Erfahrungen seiner Sprunggelenksversteifung, betonte die gewonnene Lebensqualität und ermutigte andere, sich rechtzeitig behandeln zu lassen.


In seinem Vortrag „Leben mit einem künstlichen Gelenk: Was kann ich und was darf ich hinterher?" informierte Dr. med. Axel Kuttner darüber, wie Patienten nach einem Gelenkersatz ihren Alltag gestalten können. Er betonte die Bedeutung von Bewegung und Sport für die Gelenkgesundheit und erklärte, dass nach einer erfolgreichen Operation viele Sportarten wieder aufgenommen werden können. „Sport mit Prothese ist – sobald diese fest eingewachsen ist, was bei den zementfreien Prothesen in der Regel nach drei Monaten der Fall ist – kein Problem. Vermieden werden sollten allerdings Sportarten mit Stoßbelastungen. Grundsätzlich gilt aber: Was man zuvor jahrelang sicher praktiziert hat, kann man auch mit Prothese – zunächst vorsichtig – wieder tun.“


Auch nach den Fachvorträgen konnten die mehr als 350 Besucher des Patiententags „Hilfe bei Gelenkschmerz“ auch direkt das Gespräch mit den Ärzten suchen oder sich an den Ständen informieren, wie es gelingen kann, aktiv an der eigenen Gesundheit mitzuwirken.

 
 

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