Die Endokrine Chirurgie ist die Chirurgie der Hormon-produzierenden
Drüsen. Am häufigsten betroffen sind die Schilddrüse, die Nebenschilddrüsen und
die Nebennieren.
Die Schilddrüse liegt der Luftröhre unterhalb des Kehlkopfes an und
ist schmetterlingsförmig konfiguriert. Sie produziert Schilddrüsenhormone (z.B.
Thyroxin) und ist unerlässlich für Stoffwechselprozesse und das Körperwachstum.
Die Nebenschilddrüsen sind kleine, linsenförmige Organe, die hinter
der Schilddrüse liegen. Sie produzieren das Parathormon und beeinflussen so den
Calcium- und Phosphatstoffwechsel des Körpers.
Die Nebennieren liegen den Nieren auf und bilden verschiedene Hormone.
So beeinflussen sie den Stoffwechsel (Cortisol), den Salz- und
Flüssigkeitshaushalt (Aldosteron), produzieren Stresshormone (Adrenalin) und
Geschlechtshormone.
Die Diagnostik und Therapie von Hormon-produzierenden Drüsen erfolgt in
enger Zusammenarbeit mit der Inneren Medizin (Endokrinologie) und der
Nuklearmedizin.
Schilddrüsenknoten (gutartig/bösartig),
Vergrößerungen der Schilddrüse sowie Funktionsstörungen (z.B. Autonomie, Morbus
Basedow) sind häufige Krankheitsbilder. Bei Verdacht auf einen bösartigen
Tumor, auffälliger Funktionsdiagnostik oder auch Beschwerden besteht eine
OP-Indikation. Dabei wird entweder eine Seite der Schilddrüse oder die
komplette Schilddrüse entfernt. Ein Risiko bei Schilddrüsenoperationen ist die
Verletzung des Stimmbandnervs, welche zu Heiserkeit führen kann. Daher wird im
Rahmen jeder Schilddrüsenoperation ein intraoperatives Neuromonitoring zur
eindeutigen Identifikation und Kontrolle der Funktion während der Operation verwendet,
um den Stimmbandnerv zu schonen.
Die häufigste OP-Indikation zur
Nebenschilddrüsenentfernung ist der primäre Hyperparathyreoidismus (pHPT) auf
dem Boden eines Nebenschilddrüsenadenoms (gutartige Vergrößerung der Nebenschilddrüse).
Meistens liegt dieses solitär vor, es sind jedoch auch Mehrdrüsenvergrößerungen
möglich. Auch Nebenschilddrüsenkarzinome können vorkommen, sind jedoch sehr
selten. Wichtig ist eine präoperative Lokalisationsdiagnostik zur
zielgerichteten Operation. Ein Risiko bei Operationen der Nebenschilddrüse ist
die Verletzung des Stimmbandnervs, welche zu Heiserkeit führen kann. Daher wird
im Rahmen jeder Schilddrüsenoperation ein intraoperatives Neuromonitoring zur
eindeutigen Identifikation und Kontrolle der Funktion während der Operation
verwendet, um den Stimmbandnerv zu schonen.
Oftmals liegen gutartige Nebennierenadenome vor,
die als Zufallsbefund im Rahmen einer anderweitigen Diagnostik aufgefallen
sind. Diese sind meistens asymptomatisch, können aber auch Hormone produzieren
und dann entsprechende Symptome hervorrufen. Andere Raumforderungen sind
Phäochromozytome (Adrenalin-Produktion), Nebennierenmetastasen
(Tochtergeschwülste anderer Tumoren, die in die Nebenniere gestreut haben) und
Nebennierenkarzinome (bösartige Tumoren). Vor jeder Operation sollte eine
endokrine Abklärung erfolgen und gegebenenfalls eine entsprechende Therapie
eingeleitet werden. Abhängig von der Größe können Nebennierentumoren meistens
minimal-invasiv und organerhaltend operiert werden.