Mit den Temperaturen steigt das Risiko eines Zeckenstichs. Die kleinen Spinnentiere mögen feuchtwarmes Wetter und werden aktiv, sobald die Acht-Grad-Marke geknackt ist. Ein Stich kann gefährlich werden, denn sie übertragen Krankheitserreger wie die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Bakterien der Borreliose, einer gefährlichen Infektion. Martin Englert, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, zu den Risiken.
Die Risikogebiete liegen hauptsächlich im Süden der Republik. Vereinzelt treten aber auch FSME-Erkrankungen in nord- und ostdeutschen Landkreisen auf. Während der warmen Monate von Anfang März bis Ende Oktober haben Zecken Hochkonjunktur. Sie lieben das feuchtwarme Klima und sitzen vor allem an sonnigen und windstillen Plätzen auf Wiesen, an Waldrändern oder im Laubwald. Aber auch in städtischen Gärten sind sie zu finden.
Immer dann, wenn die Zecke infiziert ist und das sind nur etwa 30 Prozent. Diese infizierten Zecken übertragen Krankheitserreger wie die Viren der Frühsommer-Meningoenzephalitis FSME, die eine Hirnhautentzündung auslösen können, oder Bakterien der Borreliose. Die FSME-Viren können sich schon innerhalb kürzester Zeit nach dem Stich übertragen. Die Infektion mit einer Borreliose tritt hingegen erst innerhalb der ersten zwölf Stunden nach dem Stich auf, da sich die Borrelien im Darm der Zecke befinden und die Übertragung einfach mehr Zeit in Anspruch nimmt. Trotzdem ist die Borreliose die mit Abstand am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung.
Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen oder Abgeschlagenheit können auf Borreliose hindeuten. Charakteristisch ist die Wanderröte, eine sich ringförmig um den Stich ausbreitende Hautrötung. Hierbei sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen. Im weiteren Verlauf können auch Nervenlähmungen, Hirnhautentzündungen oder entzündliche Schwellungen der Knie- und Sprunggelenke auftreten. Eine FSME-Infektion äußert sich zunächst durch Fieber oder grippeähnliche Symptome. Später kann eine Entzündung der Hirnhaut, des Hirns oder des Rückenmarks entstehen, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen kann.
Gesundheitsbehörden raten Menschen, die in Risikogebieten leben oder Urlaub machen, zu einer Impfung. Gegen die Borreliose gibt es jedoch keine Impfung, sie ist aber gut mit Antibiotika zu behandeln. Gegen FSME kann man sich impfen lassen, für die Immunisierung sind drei Impftermine nötig. Die Impfung ist bei Kindern ab einem Alter von etwa drei Jahren sinnvoll, da eine FSME bei Kleinstkindern meist mild verläuft und bleibende Schäden ungewöhnlich sind. Lange Hosen und Oberteile sind ratsam, zusätzlich kann man die Hosenbeine in die Socken und das T-Shirt in den Hosenbund stecken. Antizeckenmittel in Form von Sprays und Lotionen schützen nur für einige Stunden.
Nach einem Ausflug ins Grüne sollte man die Kleidung und den ganzen Körper nach Zecken absuchen, da sie noch eine Weile auf dem Körper umherkrabbeln, bis sie eine passende Stelle zum Blutsaugen gefunden haben. Besonders gerne stechen sie an Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Armbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich und den Kniekehlen zu.
Zecken am besten so schnell wie möglich entfernen, denn je länger sie Blut saugen, umso größer ist das Risiko einer Infektion. Sie können mit einer Pinzette, einer Zeckenkarte, einem Zeckenlasso oder mit zwei Fingern herausgenommen werden. Das Prinzip bleibt immer gleich:
Bei Unsicherheiten sollten Sie Ihren Arzt konsultieren.
Die Smartphone-App von Pfizer informiert über Vorsorgemaßnahmen und Möglichkeiten der Zeckenentfernung. Über GPS kann unterwegs die nächstgelegene Apotheke gefunden werden. Das Zeckenbarometer zeigt an, ob sich Zecken in Ihrer Nähe befinden. ZeckTag funktioniert auf allen mobilen Endgeräten und ist kostenlos im App Store und im Google Play Store erhältlich.