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28.03.2019 / aktualisiert 17.12.2020

Schnelle Hilfe für Schwerverletzte

Minuten können Leben retten - bei Unfällen oder akuten Erkrankungen ist die zügige und passende Behandlung lebenswichtig. Das Traumanetzwerk, dem mehr als 600 Kliniken angeschlossen sind, stellt die schnelle Versorgung sicher. Als regionales Traumazentrum gehört auch das Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn dazu.

Unser Herz ist weit, aber unsere Kapazitäten sind endlich. So ähnlich hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier einmal eine Situation beschrieben, bei der es um die Überlastung eines Systems geht. Hatte Steinmeier dabei die Aufnahme von Flüchtlingen im Blick, so ist die Situation auch in den Notaufnahmen der Krankenhäuser anzutreffen.

Ganz abgesehen von einer missbräuchlichen Nutzung als Hausarztersatz ist jede Notaufnahme für eine bestimmte Kapazität ausgerichtet. Sie kann bei einer großen Anzahl von Schwerverletzten daher manchmal an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Die Folge ist, dass Patienten nicht angemessen behandelt werden können, weil die personellen und sachlichen Voraussetzungen dazu nicht ausreichen. Eine Katastrophe für einen schwerverletzten Patienten, die ihn das Leben kosten kann. Um hier Abhilfe zu schaffen, entstand die Idee und letztlich die Initiative für das Traumanetzwerk unter der Federführung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU).

Brüderkrankenhaus bleibt regionales Traumazentrum

Der Schockraum ist das Herzstück der Unfallchirurgie. Hier findet die Erstversorgung der
schwerverletzten Patienten statt. Er ist auch eine Voraussetzung für die Anerkennung
als Traumazentrum.

"Ich bin daher sehr froh, dass es das Traumanetzwerk gibt", sagt Dr. Heiner Gellhaus, neuer Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn. Daher ist es ihm ein besonderes Anliegen, dass das Brüderkrankenhaus auch unter seiner Ägide in Zusammenarbeit mit dem benachbarten St. Vincenz Krankenhaus als regionales Traumazentrum in Paderborn weiterhin ein starker Partner in diesem Netzwerk bleibt. Konkret gemeint ist hier das Traumanetzwerk Ostwestfalen-Lippe (OWL). Besonders beruhigend findet Gellhaus die Tatsache, dass das Überregionale Traumazentrum, von dem es in jedem regionalen Netzwerk mindestens eines gibt, die Aufnahme von Patienten nicht verweigern kann. So sichert dieser Verbund die flächendeckende Versorgung von Schwerverletzten durch eine enge Kooperation in den Bereichen Diagnostik, Therapie, Fort- und Weiterbildung sowie Qualitätssicherung und Forschung.

In 30 Minuten im Schockraum

Für die Region Ostwestfalen-Lippe ist es das Evangelische Klinikum Bethel in Bielefeld. Daneben gibt es im Traumanetzwerk OWL sechs regionale Traumazentren und elf lokale Zentren. Sie unterscheiden sich in den Anforderungen an personelle, räumliche und organisatorische Ausstattung. Nach Angaben der DGU nehmen gegenwärtig 677 Kliniken aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg teil. Sie haben sich, so die DGU, zu 53 zertifizierten Traumanetzwerken zusammengeschlossen. Diese Struktur soll sicherstellen, dass jeder schwerverletzte Patient in rund 30 Minuten in den Schockraum eines zertifizierten
Krankenhauses transportiert werden kann.

Was ist ein Traumanetzwerk?

Gegründet wurde das Traumanetzwerk im Jahr 2008, weil örtliche Kliniken mit einer Vielzahl von schwerverletzten Patienten überfordert waren, sodass nicht für alle die optimale Behandlung gewährleistet
werden konnte. Die teilnehmenden Krankenhäuser müssen sich mit ihren Notfallambulanzen einer regelmäßigen umfangreichen Auditierung von unabhängigen Fachleuten unterziehen. Geprüft werden vor allem die einheitlichen personellen, strukturellen und organisatorischen Voraussetzungen wie zum Beispiel die Schockraumausstattung, heißt es bei der DGU. Hilfreich sei auch die Formulierung von standardisierten
Behandlungsabläufen und Verlegungskriterien auf der Basis der Leitlinien der DGU sowie die verpflichtende Teilnahme an speziellen Ausbildungsprogrammen. Zur Vernetzung mit den Rettungsdiensten trägt ein einheitliches klinisches Telekommunikationssystem bei, das es den Rettungsdiensten und den teilnehmenden Kliniken ermöglicht, bereits an der Unfallstelle oder in der Notaufnahme wesentliche Befunde zu übermitteln, um die notwendigen Konsequenzen für die Einleitung lebenserhaltender Maßnahmen ohne Zeitverzögerung ziehen zu können.

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