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26.09.2017 / aktualisiert 04.03.2021

Mit der Dialyse leben

Nierenerkrankungen sind heute - rechtzeitig erkannt - gut behandelbar. Selbst bei einem kompletten Nierenversagen haben die Patienten durch die Nierenersatztherapie eine hohe Lebenserwartung. Dr. Jochen Selbach, Chefarzt im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim, erklärt, wie man eine Nierenerkrankung erkennt, wie man ihr vorbeugt und wie sie behandelt wird. 

Herr Dr. Selbach, wie groß ist die Zahl nierenkranker Menschen in Deutschland?

In Deutschland gibt es rund 80.000 Menschen, deren Nierenfunktion so weit eingeschränkt ist, dass sie dialysepflichtig sind. 7.148 Menschen stehen auf der Warteliste für eine Nierentransplantation. Allerdings konnten aufgrund der Zahl an verfügbaren Spenderorganen 2019 lediglich 2.132 Nierentransplantationen durchgeführt werden. 

Dr. Jochen Selbach, Chefarzt im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim.

Worin liegen die Ursachen für Nierenerkrankungen?

Eine klare Ursache für Nierenleiden können Autoimmunerkrankungen sein, bei denen das Immunsystem den eigenen Körper angreift. Diese Krankheiten lassen sich heute sehr gut mit sogenannten Immunsuppressiva behandeln. Die häufigsten Gründe für Nierenerkrankungen sind Bluthochdruck, Diabetes und das zunehmende Alter. 

Wie kann man eine Nierenerkrankung erkennen?

Eine gute Möglichkeit ist die Urin-Schau. Jeder kann erkennen, ob der Urin trüb ist, stark riecht oder ob sich übermäßig viel Schaum bildet. Der Arzt kann den Urin mit Laborsystemen natürlich noch weitaus besser untersuchen. Nierenerkrankungen sorgen allerdings in der Regel erst dann für Beschwerden, wenn sie bereits weit fortgeschritten sind. Untersuchungen zur Früherkennung sind deswegen sehr wichtig. 

Kann man Nierenerkrankungen vorbeugen?

Es gibt die "üblichen Verdächtigen": Man sollte nicht rauchen, nur wenig Alkohol trinken, sich viel bewegen und sich ausgewogen ernähren. Weiß man von einer familiären Vorbelastung, sind Vorsorgeuntersuchungen umso wichtiger. Wenn eine Nierenerkrankung im Anfangsstadium auffällt, sollte der Patient die notwendige Behandlung zulassen. 

Wie werden Nierenerkrankungen behandelt?

Das Ziel ist, alles, was die Nieren zusätzlich belastet, so gering wie möglich zu halten. Es werden spezielle Medikamente, die an die Nierenfunktion in der Dosis angepasst werden, verordnet. Bei einem Nierenversagen ist die Nierenersatztherapie lebensrettend. Es gibt mit der Bauchfelldialyse, der Hämodialyse und der Nierentransplantation drei Arten. Die Nierentransplantation ist die beste Lösung. Patienten können aber auch jahrzehntelang bei guter Lebensqualität mit der Dialyse als Nierenersatztherapie leben. 

Text: Christoph Lindemann | Fotos: André Loessel

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