Ordnende Impulse für Körper, Seele und Geist: Maria Gärtner, Heilpraktikerin für Psychotherapie und Tanztherapeutin, bietet in der Fachklinik der Barmherzigen Brüder Saffig eine Klangschalentherapie an. „Bei dieser nonverbalen Methode handelt es sich um eine passende fachliche Ergänzung unseres ansonsten eher sprachzentrierten Therapieprogramms“, sagt Dr. Bernd Balzer, Ärztlicher Direktor der Fachklinik. Wer besonders davon profitiert und was sie bewirkt, erklärt Maria Gärtner im Interview.
Die Hess-Klangmassage bzw. -therapie ist eine ganzheitliche Entspannungsmethode, die schon seit 30 Jahren zum Einsatz kommt. Begleitet durch wissenschaftliche Forschungen, entwickelten sich daraus qualifizierte Klangmethoden, die inzwischen in vielfältigen Arbeitsfeldern von Prävention, Pädagogik und Therapie Anwendung finden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Ansätzen: Bei der Basis-Klangmassage handelt es sich um einen feststehenden Ablauf, bei dem Klangschalen in einer bestimmten Reihenfolge und Kombination auf dem bekleideten Körper angeschlägelt werden. Diese Methode findet vor allem im Rahmen von Entspannungs- und Wellnessangeboten ihren Einsatz. Bei der individuellen Anwendung wird die Behandlung dagegen auf die jeweils individuellen Bedürfnisse des Patienten abgestimmt, und somit auch die Arbeit im psychotherapeutischen Rahmen unterstützt.
Rein physikalisch betrachtet, kann Klang als
Schwingung, als ein akustisches Signal verstanden werden, welches durch Schall
übertragen wird. Wenn man eine Klangschale anschlägelt, beginnt diese zu
vibrieren, wodurch die Luft in ihrer unmittelbaren Umgebung in Bewegung
versetzt wird. Die Klangschwingungen verbreiten sich als ordnende Impulse auf
den Körper und können dabei eine Lockerung der Gewebespannung bewirken. Dies
kann man sich anhand eines Beispiels gut vorstellen: Lässt man einen Stein ins
Wasser fallen, bilden sich konzentrische Wellen, die sich über das Wasser
ausbreiten. Jedes Molekül des Wassers wird dadurch in Bewegung versetzt.
Ähnliches passiert bei der Klangmassage im Körper, der ja zu 70 bis 80 Prozent aus
Flüssigkeit besteht
Im Prinzip ist eine Klangbehandlung für jeden geeignet. Sie kann als Entspannungs- und Wohlfühlerfahrung dienen, zum Beispiel zum Stressabbau, bei Schlafstörungen, Reizdarmsyndrom, Schulter- bzw. Nackensyndrom oder bei verspannungsbedingten Kopfschmerzen.
Aus jahrzehntelanger Praxiserfahrung
sowie verschiedenen Forschungsergebnissen lassen sich folgende Wirkungsmerkmale
zusammenfassen:
Darüber hinaus kann sie aber auch im psychotherapeutischen, klinischen Rahmen, quasi bei allen neurotischen Störungsbildern wie Depressionen, Ängsten, psychosomatischen Erkrankungen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Anpassungsstörungen sowie Verhaltens- und affektiven Störungen zum Einsatz kommen.
Maria Gärtner ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Tanz- und Ausdruckstherapeutin, Lehrtherapeutin und Supervisorin. Sie übernimmt die Ausbildungsleitung am Deutschen Institut für Tanz- und Ausdruckstherapie (DITAT e.V.) in Bonn, wo sie auch eine eigene Praxis leitet. Weiterhin ist sie als Dozentin an der Köln-Bonner-Akademie für Psychotherapie (KBAP) tätig.