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Was Angehörige tun können

Hand in Hand

Im Grunde geht es bei der Begleitung eines Sterbenden darum, möglichst viel Ruhe und Geborgenheit zu vermitteln sowie die bestehende Situation - den Umständen entsprechend - für den Sterbenden und seine Begleiter so angenehm wie möglich zu gestalten. Folgende Dinge können Sie konkret tun:

Auch wenn man es sich anfangs noch nicht vorstellen kann, trauen Sie Ihrer Intuition, - auch wenn Sterben Abschiednehmen, Schmerz und Trauer bedeutet, es ist grundsätzlich ein natürlicher Prozess. Kaum jemand kennt den Sterbenden so gut, wie die Angehörigen – Sie wissen, was Sie verbindet, was Sie teilen, was dem Sterbenden vertraut und angenehm ist. Trauen Sie sich ehrlich zu weinen, aber auch in Erinnerung an heitere, frohe Situationen zu lachen.

Die Farbwahrnehmung des Sterbenden wird intensiver, ersetzen Sie grelle Beleuchtungen durch warme Lampen. Frische Luft tut Ihnen und dem Sterbenden gut - Lüften Sie regelmäßig. – Es gibt Angehörige denen es gut tut, nach dem Versterben das Fenster zu öffnen und so bewusst die Seele des Verstorbenen aufbrechen zu lassen.

Und vor allem: Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie selbst erschöpft oder unsicher sind. Freunde, Bekannte, aber auch Ihr Hausarzt, ehrenamtliche Mitarbeiter eines Hospizdienstes oder ein SAPV-Team kann Ihnen beratend und unterstützend zur Seite stehen.

Kleinigkeiten reichen

Helfen Sie beim Frisieren oder Waschen. Kleinigkeiten reichen schon, dass kann ein kühler Waschlappen, eine warme Hand auf der Stirn oder den Kopf ein wenig umlagern sein. Wirbeln Sie dabei aber nicht vor lauter Geschäftigkeit im Zimmer herum, die Unruhe überträgt sich auf Ihren Angehörigen. Bleiben Sie ruhig, denn am wichtigsten ist es, für den Kranken da zu sein, auch wenn er nicht wach ist - er spürt Ihre Nähe. Auch wenn die Situation sehr traurig ist, trauen Sie sich zu lachen oder ein Lied zu summen, wenn es dem Sterbenden gut tut. Lassen Sie Ihrer Fantasie und Ihren gemeinsamen Erinnerungen freien Lauf – gibt es ein Lied, ein Bild, das verbindet, einen vertrauten Geruch, den Sie ins Zimmer holen können, oder wertvolle Erinnerungen, die Sie sich erzählen können.

Seien Sie achtsam auf sich selbst – wenn Sie eine Pause brauchen, ist es wichtig, diese wahrzunehmen.  Machen Sie das, was Ihnen gut tut – ein Spaziergang, eine Auszeit im Kino, ein ungestörtes Für-Sich-Sein. Gönnen Sie sich ausreichend Schlaf und ausreichende Mahlzeiten. Manchmal trauen sich Begleitende nicht, das Sterbebett des Angehörigen für eine gewisse Zeit zu verlassen, aus Sorge, er könnte in ihrer Abwesenheit versterben. Manche Menschen können aber nur gehen, wenn sie alleine sind. Andere warten auf die Ankunft eines anreisenden Verwandten. Es ist gut, wenn man darauf vertrauen kann, dass der Sterbende hier seinen eigenen Weg findet.

Angebote der Palliative Care richten sich an betroffene Patienten und deren soziales Umfeld. Zum eigentlichen Angebot der Palliative Care benötigen Angehörige und Patienten in der Regel weitere Unterstützung durch ein ganzes Netzwerk verschiedener Dienste, dass die medizinische, seelsorgerische und psycho-soziale Begleitung ermöglicht. Zur Beratung stehen im Krankenhaus der Sozialdienst, im ambulanten Bereich Hausärzte, Hospiz- und Palliativdienste als erste Ansprechpartner zur Verfügung.

Abschiednehmen

Irgendwann ist es so weit, Sie müssen sich von ihrem schwerkranken Angehörigen verabschieden. Oftmals stürmen in diesem Moment so viele Gefühle auf einen ein, dass man gar nicht weiß, wie man das machen soll. Die Situation konfrontiert uns immer auch mit dem eigenen Tod, ein Thema, das für die meisten eher ungewohnt und mit großer Angst verbunden ist. Suchen Sie sich deshalb Unterstützung, zum Beispiel indem Sie sich einer nahestehenden Person anvertrauen oder Sie suchen das Gespräch mit einem Arzt oder Seelsorger. Sie müssen nicht alleine mit allem fertig werden.

Viele Betroffene spüren ihr bevorstehendes Sterben noch bevor es von Behandlungsteams aus- oder angesprochen wird. Hier kann es hilfreich sein, mit dieser Ahnung nicht allein zu bleiben, sondern das Gespräch zu suchen. Sprechen Sie offen miteinander: Oftmals wird die Zeit genutzt, um über Ungeklärtes zu reden oder man erinnert sich zusammen an die Stationen des Lebens. Auch formale Dinge können noch geklärt werden, zum Beispiel die Art der Beerdigung. Meistens ist es eine große Erleichterung für beide Seiten, wenn die Wünsche offen ausgesprochen werden. Das Sterben selbst ist vielfältig, manche nehmen nach leidvollem Krankheitsweg vielleicht sogar den Tod als Befreiung wahr und finden Frieden damit, anderen fällt es schwer, das sich ankündigende Ende ihres Lebens zu akzeptieren. Manchmal möchte der Kranke gehen, aber der Angehörige ist noch nicht bereit dafür – trauen Sie sich, das Gespräch zu suchen.

Nach dem Versterben eines schwerkranken Angehörigen können unterschiedlichste Gefühle auf einen einströmen, so dass man vielleicht gar nicht weiß, was der nächste richtige Schritt ist. Niemand muss nach dem Verlust eines ihm nahestehenden Angehörigen funktionieren – es gibt keine richtige und keine falsche Trauer. Aber scheuen Sie sich nicht, sich Hilfe zu holen, wenn Sie welche brauchen - Suchen Sie sich Unterstützung, zum Beispiel indem Sie sich einer nahestehenden Person anvertrauen oder Sie suchen das Gespräch mit einem Arzt oder Seelsorger. Sie müssen nicht alleine mit allem fertig werden.

Wie sage ich meinen Kindern, was los ist?

Auch Kinder sollten Gelegenheit haben, Abschied zu nehmen. Der Tod des Angehörigen wird sich letztlich nicht verheimlichen lassen – vieles weist darauf hin, dass Kindern das Wissen um bevorstehendes Sterben und die Gelegenheit, noch im Leben Abschied zu nehmen, die Trauer erleichtert. Dafür braucht es eine ehrliche und offene Begleitung durch die Eltern oder andere nahestehende Bezugspersonen. Erklären Sie Ihren Kindern in einfachen Worten die Situation und beantworten Sie ehrlich die Fragen. Kinder können auch zum Wohlbefinden des Sterbenden beitragen -sie finden häufig sehr unmittelbare, natürliche Ausdrucksformen ihrer Trauer und Betroffenheit.

 
 

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