Zur Unternehmensseite
Barrierefrei-Menü
Schrift
NormalGroßSehr groß
Kontrast
NormalStark
Bilder
AnzeigenAusblenden
Vorlesen
Vorlesen starten
Vorlesen pausieren
Stoppen
04.04.20220

Vegan, aber gesund! 

In Deutschland ernähren sich rund eine Million Menschen vegan, schätzt der Vegetarierbund Deutschland. Auf dem Speiseplan stehen hauptsächlich Obst, Gemüse, Getreide und Nüsse. „Das kann gesund sein, wenn man bestimmte Regeln beachtet“, weiß Diät- und Ernährungsberaterin Claudia Künzig am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim. Sie hat Tipps.

Foto:istockphoto
Foto:istockphoto

Was heißt eigentlich vegane Ernährung?

Claudia Künzig: Veganer verzichten vollständig auf Lebensmittel tierischen Ursprungs, das beinhaltet neben Fleisch auch Milchprodukte, Eier und Honig.

Ist Veganismus gesund?

Claudia Künzig, Diät- und Ernährungsberaterin Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim
Claudia Künzig, Diät- und Ernährungsberaterin Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim

Claudia Künzig: Viele entscheiden sich für diese Form der Ernährung, um ihre Hautprobleme, Verdauungsbeschwerden, Migräne oder Gicht zu verbessern. Verzehrt man überwiegend vollwertige Getreideprodukte, Obst und Gemüse, sinkt zudem unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für Diabetes mellitus Typ 2. Für die Behandlung von Diabetes ist die pflanzenbasierte Ernährung – etwa bei der Kontrolle des Blutzuckers und der Blutfettwerte – sogar wirksamer als eine konventionelle Ernährungstherapie. Das zeigen Untersuchungen aus den USA.

Gesundheitsfördernd ist es aber nur, wenn die vegane Kost abwechslungsreich und aus frischen vollwertigen Lebensmitteln zusammengestellt wird. Denn nur so nimmt man Ballaststoffe, gesunde Pflanzenstoffe, Folsäure und andere wichtige Nährstoffe ausreichend zu sich.

Auf was muss ich achten, wenn ich mich vegan ernähren möchte?

Claudia Künzig: Vitamin D und Jod, die schon in der üblichen Mischkost knapp sind, sind dabei ebenfalls wichtig. Mit einem optimierten Speiseplan, der alle fünf pflanzlichen Lebensmittelgruppen – Obst, Gemüse, Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen – enthält, sollten Sie den Bedarf decken können. Spezialprodukte wie Tofu sind kein Muss, bringen aber Vielfalt. Mediziner empfehlen Veganern den regelmäßigen Verzehr von Lein- und Rapsöl, um die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu verbessern. Erhöhen Sie auch die Portionsgrößen etwas, denn pflanzliche Lebensmittel sind verglichen mit tierischen Produkten in der Regel kalorienärmer. Das kann anfangs ungewohnt sein, aber nach kurzer Zeit gewöhnt sich der Magen-Darm-Trakt an das größere Volumen und die Ballaststoffe.

Welche Nahrungsmittel was liefern:

Omega-3-FettsäurenLein-, Chia-, Hanfsamen, Walnüsse, Seetang
ProteinSoja(produkte), Nüsse, Vollkornprodukte, grünes Gemüse, Hülsenfrüchte, Quinoa
CalciumBohnen, Sesam, grünes Blattgemüse, Mandeln
EisenHülsenfrüchte, Getreide, grünes Gemüse, Nüsse, Samen
ZinkBohnen, Nüsse, Samen, Haferflocken, Hefeflocken

Welches Risiko birgt eine Unterversorgung?

Claudia Künzig: Vor allem eine Unterversorgung mit dem Vitamin B12, das an Zellteilung, Blutbildung und der Funktion des Nervensystems beteiligt ist und nahezu ausschließlich in Lebensmitteln tierischen Ursprungs vorkommt, kann schlimme Folgen haben. Weil die körpereigenen Speicher drei bis fünf Jahre reichen, macht sich ein Mangel an Vitamin B12 meist erst spät bemerkbar– aber er kann zu bleibenden neurologischen Schäden führen. Dieser Bedarf muss über Nahrungsergänzungsmittel, angereicherte Lebensmittel oder eine speziell entwickelte Vitamin-B12-Zahncreme gedeckt werden.

Sollte ich bestimmte Werte ärztlich kontrollieren lassen?

Claudia Künzig: Eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen sollte regelmäßig von einem Arzt kontrolliert werden.

Kann ich auch meine Kinder vegan ernähren?

Claudia Künzig: Bei Gruppen mit besonders hohem Nährstoffbedarf, wie Säuglingen, Kleinkindern, Schwangeren und Stillenden, raten viele Mediziner wie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von veganer Ernährung bislang ab.

Tomaten-Kichererbsen- Eintopf

Foto: istockphoto
Foto: istockphoto

Zutaten

  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Chilischote
  • 300 g Tomaten
  • 2 Dosen Kichererbsen
  • 2 EL Öl
  • 1–2 EL Tomatenmark
  • 1 Dose Kokosmilch
  • 750 ml Gemüsebrühe
  • 1 TL Kurkuma
  • ½ TL Kreuzkümmel

Zubereitung:

Zwiebel, Knoblauch und Chili fein hacken. Tomate klein würfeln. Kichererbsen waschen und abtropfen lassen. Zwiebel, Knoblauch und Chili in Öl andünsten. Tomatenmark unterrühren, kurz anschwitzen. Mit Kokosmilch und Brühe ablöschen, Tomate zugeben und aufkochen. Mit Salz, Pfeffer, Kurkuma und Kreuzkümmel würzen. Circa 15 Minuten köcheln lassen. 5 Minuten vor Ende der Garzeit Kichererbsen zugeben. 

Bei Bedarf mit Koriander oder Petersilie bestreut servieren. Dazu passt ein grüner Salat. 

Guten Appetit!

0Noch keine Kommentare

Schreiben Sie einen Kommentar zu dieser Seite
Antwort auf:  Direkt auf das Thema antworten
 
 

Diese Website verwendet Cookies.
Diese Webseite nutzt neben notwendigen auch nicht notwendige Cookies externer Komponenten, wie z.B. Karten, Videos oder Analysewerkzeuge, welche alle dazu genutzt werden können, Daten über Ihr Nutzungsverhalten zu sammeln. Personenbezogene Daten werden von uns nicht erhoben und bedürfen, wie z. B. bei der Nutzung von Kontaktformularen, Ihrer expliziten Zustimmung. Sie können dem Einsatz der nicht notwendigen Cookies mit dem Klick auf die Schaltfläche „alle Cookies akzeptieren“ zustimmen oder sich per Klick auf „alle Cookies ablehnen“ dagegen entscheiden. Weitere Informationen zu den von uns verwendeten Diensten und zum Widerruf finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen. Dort können Sie ebenfalls Ihre hier getroffenen Einstellungen unter dem Link „Cookie-Einstellungen“ jederzeit aufrufen und Cookies auch nachträglich abwählen. Ihre Einwilligung dazu ist freiwillig und für die Nutzung der Webseite nicht notwendig.