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16.09.20241
ROBOTIK IN DER KRANKENHAUSREINIGUNG

Mach bitte Platz, ich muss da sauber­machen!

Zuerst hört man ein sich näherndes lautes Brummen. Dann langsam biegt ein Kasten mit großen Kulleraugen um die Ecke. Stoisch bahnt er sich seinen Weg durch den Flur des Marienhofs und hinterlässt eine leicht feuchte Spur. Auch von einer Dame, die ihn mit einer Krücke anstupst, lässt er sich nicht irritieren. Er bleibt lediglich kurz stehen, als ihm eine Dame vor lauter Faszination mit dem Rollstuhl über die Bürste fährt. Sie dreht sich nochmals um, und sagt lachend „Den bräuchte ich zuhause auch mal“.

Angelika Lindner, Bereichsleitung Reinigung am Katholischen Klinikum Koblenz ∙ Montabaur und Jens Frerichs, Teamleitung des Reinigungsdienstes am Marienhof mit dem Putzroboter.
Angelika Lindner, Bereichsleitung Reinigung am Katholischen Klinikum Koblenz ∙ Montabaur und Jens Frerichs, Teamleitung des Reinigungsdienstes am Marienhof mit dem Putzroboter.

„Das ist eine ganz typische Reaktion auf unseren neuen Reinigungsroboter“, sagt Angelika Lindner, Bereichsleitung Reinigung am Katholischen Klinikum Koblenz ∙ Montabaur, „die meisten fangen an zu lachen, wenn sie ihn sehen. Andere vergessen beim Zuschauen in den Aufzug einzusteigen.“

Seit Juni hat das Katholische Klinikum Koblenz ∙ Montabaur am Marienhof einen Reinigungsroboter von PuDu Robotics im Einsatz, der wischt und gleichzeitig die Feuchtigkeit vom Boden aufsaugt. „Als wir die Idee eines Reinigungsroboters im Team vorstellten, war vor allem der Maschinenführer, der sonst für die Reinigung der Böden zuständig war, besorgt. Er befürchtete Stundenkürzungen“, sagen Angelika Lindner und Robert Grossmann, Operativer Leiter der Dienstleistungsgesellschaft. „Es geht nicht um den Ersatz der Mitarbeitenden durch einen Roboter, sondern um besseres Zeitmanagement und noch mehr Reinigungs­qualität“, betonen die beiden. „Vorher war besagter Mitarbeiter lange Zeit mit dem Abfahren der Böden mit der Bodenwischmaschine beschäftigt. Wenn er jetzt zum Dienst kommt, ist das schon erledigt. Er muss lediglich die Ränder und Stellen abfahren, an denen etwas steht, das kann sein kleiner Roboterfreund nämlich nicht. Somit hat er jetzt mehr Zeit, um die Bilder abzustauben, Spinnweben zu entfernen und Arbeiten rund um das Haus zu erledigen“, berichtet Lindner aus der Praxis.

Es geht nicht um den Ersatz der Mitarbeitenden durch einen Roboter, sondern um besseres Zeitmanagement und noch mehr Reinigungsqualität.
Angelika Lindner, Bereichsleitung Reinigung am Katholischen Klinikum Koblenz ∙ Montabaur, und Robert Grossmann, Operativer Leiter der Dienstleistungsgesellschaft

Reinigungsbereich wächst

Bisher fährt er hauptsächlich das Erdgeschoss des Marienhofs und des Mutterhauses ab, weitere Bereiche sollen noch ergänzt werden. Die Routen müssen gut geplant sein, denn Türen öffnen oder Aufzug fahren kann er selbstständig nicht. Wenn er also von einem Reinigungsbereich in den nächsten wechselt, muss ihm jemand die Zwischentüren öffnen. „Das lässt sich gut einplanen, da jederzeit Reinigungskräfte im Haus sind und sich mit der äußerst bedienerfreundlichen Technik auskennen“, erklärt Jens Frerichs, Teamleitung des Reinigungsdienstes am Marienhof. Bis zu vier Stunden am Stück schafft er, danach lädt er vier Stunden. In der Regel fährt er zu Randzeiten, wenn nur wenige im Haus unterwegs sind, damit er nicht so häufig ausweichen muss. Die Flure der bettenführenden Stationen wird er aber wohl erst einmal nicht reinigen aufgrund seiner Geräuschentwicklung. „Wenn wir das zukünftig machen wollten, müsste die Organisation auf den Stationen involviert werden. Dabei geht es um die Platzierung anderer Dinge auf den Fluren, die die Reinigung erschweren: Pflege- und Reinigungswagen, Essenswagen, neue Betten, Rollstühle, sowie um die Frage einer möglichen gefühlten Geräuschbelästigung “, erläutert der Operative Leiter der Dienstleistungsgesellschaft.

Die ersten Fragen, die im Zusammenhang mit dem neuen Reinigungshelfer aufkamen, bezogen sich vor allem auf Hygiene und Sicherheit. „Es wird niemand überfahren, der Roboter bleibt entweder stehen, sucht sich einen neuen Weg oder spricht die Menschen an, dass sie bitte aus dem Weg gehen sollen“, erklärt Frerichs und weiter, „Die Hygiene ist einwandfrei, jeden Tag wird der ganze Roboter gereinigt“.

Besser für die Umwelt

Auch für die Umwelt ist der Roboter gut. „Er verbraucht sehr viel weniger Wasser als die Maschine und dadurch auch viel weniger Reinigungsmittel. Für uns hier hat das neue Gerät nur Vorteile“, freut sich Lindner. „Der Maschinenführer war zwar anfangs skeptisch, aber mittlerweile würde auch er seinen kleinen Freund - wie er den Roboter nennt – nicht mehr hergeben wollen. Die Erfahrungen aus Saffig und vom Marienhof sind so gut, dass auch andere Einrichtungen in der BBT-Gruppe über einen Kauf nachdenken. „Wir können nur voneinander profitieren, denn mit jedem Tag machen wir neue Lernerfahrungen, die wir an die Kolleg*innen aus den anderen Regionen weitergeben können“, betont Grossmann.

Text, Fotos & Video: Julia Sick

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