01.10.2020
Ende der 1990er Jahre mit sechs Krankenhausapotheken als freundschaftlicher Austausch gestartet und zum 1. Oktober 2010 professionalisiert, arbeiten heute 25 Krankenhausapotheken in ganz Deutschland in der pharmaceutical benefit management group (PBMG eG) zusammen – mit einem Arzneimittelumsatz von etwa 700 Millionen Euro. Darunter sind auch fünf Apotheken der BBT-Gruppe. Die Corona-Pandemie als Bewährungsprobe im Jubiläumsjahr machte die Vorteile des gemeinschaftlichen Einkaufs und der Vernetzung untereinander nochmals deutlich: Erfahrungsaustausch, gegenseitige Unterstützung, Liefersicherheit, Qualität und gut ausgehandelte Preise.
„Unser gemeinsamer Einsatz macht uns stark“, betont Andreas Latz, Geschäftsführer der BBT-Gruppe und Aufsichtsratsvorsitzender der PBMG. Durch die gebündelten großen Einkaufsmengen sei die PBMG eG für Arzneimittelhersteller attraktiv. „Als eine der größten Einkaufsgemeinschaften in Deutschland haben wir eine gute Verhandlungsbasis, durch die wir für die Patienten unserer Mitglieder die kontinuierliche und hochwertige Bereitstellung der benötigten Arzneimittel sichern“, erklärt Geschäftsführer Karsten Morf, der seit der Gründung 2010 Geschäftsführer der Genossenschaft ist. Eine wichtige Aufgabe, denn in den vergangenen Jahren seien immer mehr Medikamente von Lieferengpässen betroffen.
Dabei setzt die PBMG auf das Verhandlungsgeschick der Apothekerinnen und Apotheker, die im Zweier-Team Verantwortung für eine Produktgruppe auf dem Medikamentenmarkt übernehmen. Sie führen die Verhandlungen mit den Herstellern und schließen Einkaufsverträge ab. Kommt es trotz sorgfältiger Auswahl doch einmal zu Lieferschwierigkeiten, suchen sie Lösungen. So waren während der Corona-Pandemie einige Anästhetika-Analgetika, die auch für die Behandlung von Corona-Patienten auf der Intensivstation gebraucht wurden, nur schwer lieferbar „Hier konnte das Verhandlungsteam jedoch schnell eine Alternative finden – manchmal eine richtige Detektivarbeit. Umso schöner, wenn man von der Arbeit der Kollegen profitieren kann“, erläutert Karsten Morf.
Einblicke in die Welt eines Krankenhausapothekers gibt es hier ab dem 2. Oktober: Fünf Tage lang wird je ein Krankenhausapotheker am Tag vorgestellt.
„Dabei fokussieren sich unsere Verhandlungsteams nicht nur auf die wirtschaftlichen Aspekte, sondern legen besonderes Augenmerk auf eine nachhaltige, sichere und qualitativ hochwertige Versorgung“, erzählt Karsten Morf, „Wir achten beispielsweise auf eine hohe Lieferzuverlässigkeit, die wir bei den Lieferanten kontinuierlich messen.“
Die PBMG sei jedoch mehr als lediglich eine Möglichkeit günstiger einzukaufen, der Austausch und die Unterstützung untereinander seien ein weiterer wichtiger Aspekt. „Mit der eigenen Herstellung von Desinfektionsmitteln während der Corona-Krise hatte keine der Mitgliedsapotheken Erfahrung, ein reger Austausch zu Herstellungsanleitungen und Verbesserungsmöglichkeiten entstand. Der eine druckte die Etiketten während der andere eine Herstellungsanleitung hatte oder sie überlegten gemeinsam wie der Geruch verbessert werden könnte“, erzählt Andreas Latz von den Kooperationsangeboten im Zuge der Krise.
Die Steigerung von sechs auf 25 Mitgliedsapotheken ist vor allem auf die guten Erfahrungen der Mitglieder zurückzuführen“, blickt Karsten Morf zurück. „Wir sind über die Jahre zu einer vertrauensvollen und von gegenseitiger Unterstützung geprägten Gemeinschaft zusammengewachsen.“