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22.01.2019

Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik offiziell an die Barmherzigen Brüder Trier übergeben

Barmherzige Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul wurden bei einem emotionalen Neujahrsempfang verabschiedet.

Generaloberin Schwester Birgitta Stritt übergibt einen 90 Jahre alten Stein aus dem Theresienkrankenhaus an Bruder Alfons Maria.
Generaloberin Schwester Birgitta Stritt übergibt einen 90 Jahre alten Stein aus dem
Theresienkrankenhaus an Bruder Alfons Maria.

Im Rahmen eines Festgottesdienstes und Neujahrsempfangs wurde am vergangenen Freitag die offizielle Übergabe der Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik GmbH vollzogen. Der bisherige Gesellschafter, die Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul in Freiburg, hatte bereits im letzten Jahr beschlossen, die beiden traditionsreichen Mannheimer Krankenhäuser an einen neuen Eigentümer zu übergeben. Diese Rolle haben seit dem 1. Januar 2019 nun die Barmherzigen Brüder Trier inne. Während der Veranstaltung wurde diese Übergabe mit zahlreichen Verantwortlichen der Mannheimer Stadt- und Sozialpolitik sowie Vertretern der Stadtkirche und Caritas offiziell zelebriert.

Ein Stein als Symbol des gelebten Glaubens

Den Gästen wird besonders das bewegende Bild in Erinnerung bleiben, als die Generaloberin der
Vinzentinerinnen Schwester Birgitta Stritt Bruder Alfons Maria Michels, Vorsitzender des BBT-Aufsichtsrates, einen
Stein übergab. Dieser stammte aus dem Jahr 1929 und damit aus einem der ältesten Bereiche des Theresienkrankenhauses. Diesen Stein übergab Schwester Birgitta "mit dem Auftrag zum Weiterbauen in der Zukunft". Er habe 90 Jahre lang das Haus mitgetragen und sei ein Symbol für die Leistungen der Ordensschwestern "aus Herz und Hand". Und er sei ein Symbol für den gelebten Glauben an Jesus Christus im Theresienkrankenhaus: getreu dem Bibelwort Eph 2,20-22, in dem Jesus als Eckstein der Kirche bezeichnet wird. Mit bewegenden Worten übergab sie den Stein und damit auch die Krankenhaus GmbH. "Ich nehme den Stein mit sehr großem Respekt vor Ihrer Leistung an. Es war und ist Gottes Dienst, den Sie hier geleistet haben", so Bruder Alfons Maria.

Hausoberer als Zeichen neuer Führung

Der Hausobere Dr. Jonas Pavelka.
Der Hausobere Dr. Jonas Pavelka.

Bereits am Vormittag hatte Dekan Karl Jung im Rahmen eines Festgottesdienstes in der Jesuitenkirche das Motto des Tages "Liebe handelt" an einem Beispiel aus eigener Erfahrung untermauert: So habe ihm eine Ordensschwester vor einer Operation im Theresienkrankenhaus zwei warme Decken gereicht und dazu aufmunternde und tröstende Worte gesprochen. Dies sei zwar nur eine kleine Geste gewesen, an die er sich aber gerne erinnert und an der das christliche Profil der Einrichtung deutlich wird. Passend dazu griff Dekan Jung in seiner Predigt das biblische Beispiel vom barmherzigen Samariter auf, das als zentrales Bildnis tätiger Nächstenliebe steht. Als sichtbares Zeichen der neuen Führung durch die BBT-Gruppe wurde am Ende des Gottesdienstes Dr. Jonas Pavelka vorgestellt. Der Theologe übernimmt ab sofort die Position des Hausoberen im Theresienkrankenhaus und in der St. Hedwig-Klinik. Als Sprecher und Moderator des Direktoriums wird er gemeinsam mit der Kaufmännischen Direktorin Abir Giacaman, Pflegedirektor Johannes Hofmann und dem Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Markus Haass künftig die Geschicke der beiden Krankenhäuser lenken. Dabei wird er insbesondere die Perspektive der christlichen Unternehmenskultur in zentrale Entscheidungen mit einbringen.

Mehr als die Versorgung Kranker

Beim anschließenden Neujahrsempfang im Festsaal des Theresienkrankenhauses kamen zahlreiche Vertreter aus
dem Krankenhaus, den Orden sowie Kirche und Politik zu Wort. So hatten die Gastgeber verschiedene Gäste in
Talkrunden auf die Bühne geholt, um jeweils einen Blick in die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft zu
werfen. So erinnerte Generaloberin Birgitta Stritt an die wichtigsten Meilensteine seit Bestehen des
Theresienkrankenhauses, darunter der Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg, zahlreiche Renovierungen, Um- und
Neubauten sowie die Übernahme der St. Hedwig-Klinik in der Mannheimer Innenstadt. Wie wichtig die Ordensfrauen
im Krankenhausalltag waren und sind, zeigte Pflegekraft Elke Faulhaber, denn wenn die Fürsprache der Schwestern in besonders schwierigen Situationen nicht gewesen wäre, "wäre ich heute nicht mehr hier". Sie sprach von einem besonderen Geist, der am Theresienkrankenhaus spürbar ist. Diesen nahm auch Chefarzt und Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Haass wahr, als er 2002 hier begann: "Ich habe mich sofort zu Hause gefühlt", sagte er und konkretisierte die Zuwendung zum Patienten: "Wir behandeln nicht Krankheiten, sondern Menschen". Dies bestätigte auch
Pflegedirektor Hofmann, der vor einem Jahr seine Tätigkeit aufnahm: "Ich habe eine Pflege vorgefunden, die nicht
alltäglich ist".

„Wir behandeln nicht Krankheiten, sondern Menschen.“ Prof. Dr. Haass, Ärztlicher Direktor des Theresienkrankenhauses

Wirtschaftlichkeit und Nächstenliebe – kein Widerspruch

Der Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz unterstrich die Bedeutung des Wechsels und nannte dies einen "historischen Moment und Einschnitt", der aber nachvollziehbar sei und große Chancen berge: "Das Theresienkrankenhaus und die St. Hedwig-Klinik genießen einen guten Ruf und das Vertrauen der Menschen in der Region". Dekan Karl Jung sah das Krankenhaus auch als "Kirche vor Ort" als möglichen pastoralen Ort, in dem Menschen Grenzerfahrungen machen und deshalb der tätigen Nächstenliebe sowie der Seelsorge bedürfen. Regina Hertlein, Vorsitzende des Mannheimer Caritasverbandes, bezog Stellung zur Frage, ob Wirtschaftlichkeit und Caritas schwer zu vereinende Widersprüche im Krankenhaus- und Pflegealltag seien. Sie zeigte, dass Wirtschaftlichkeit vielmehr die Grundlage dafür sei, caritative Einrichtungen unterhalten und damit tätige Nächstenliebe ausüben zu können. Die jetzige Kaufmännische Direktorin Abir Giacaman, die bis zum 31. Dezember 2018 Geschäftsführerin der GmbH war, erläuterte, welche Herausforderung der Übergang vom Orden der Barmherzigen Schwestern zum Orden der Barmherzigen Brüder in den letzten Monaten gewesen sei und noch ist. Sie betonte aber zugleich, dass beide Unternehmenskulturen, Managementansätze und Arbeitsweisen harmonieren, was sie sehr zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt: "Wir freuen uns, Teil der BBT-Familie zu werden. Wir können selbstbewusst in die Zukunft blicken und auf die Erfahrungen, Kompetenzen und Stärken eines großen Verbundes vertrauen".

Den Grundton erhalten

In einer weiteren Talk-Runde stellten sich die vier BBT-Geschäftsführer den Gästen vor. Dr. Albert-Peter Rethmann, zuständig für Christliche Unternehmenskultur und Unternehmenskommunikation, sprach von einer "guten Grundmelodie im Haus", die von den Vinzentinerinnen geprägt wurde. In diese wolle man mit einstimmen, vielleicht einige Töne hinzufügen, der Grundton solle aber erhalten bleiben. Einen Blick in Gegenwart und Zukunft warf Matthias Warmuth, der die BBT-Unternehmensentwicklung betreut: Er verwies auf bereits absolvierte und noch laufende Projekte zur Aktualisierung der Medizinstrategie, des Betriebskonzeptes und des Baukonzeptes, mit denen sich die Krankenhaus GmbH auseinandersetzt, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. "Künftig bewerben sich die Mitarbeiter nicht bei uns, sondern wir als Unternehmen bei ihnen", sagte Werner Hemmes, BBT-Geschäftsführer für Personal und Recht, und verwies damit auf ein Aufgabenfeld, das künftig ebenfalls stärker in den Fokus rücken müsse: ein modernes Personalmanagement solle entwickelt werden. Andreas Latz, zuständig für die BBT-Finanzen, griff den Gedanken von Regina Hertlein auf und bestätigte, dass es keinen Widerspruch zwischen Wirtschaftlichkeit und Caritas gebe, sondern vielmehr ein Spannungsfeld, das es zu gestalten gelte, um genügend finanzielle Mittel zum Wohle des Patienten bereitstellen zu können.

Die Theresienkrankenhaus und St. Hedwig-Klinik GmbH stellt in zwölf Abteilungen 580 Betten bereit. 1.400 Mitarbeitende versorgen pro Jahr 27.000 Patienten stationär und 40.000 Patienten ambulant. Rund 1.000 Kinder werden jedes Jahr hier geboren. Beide Häuser wurden 1929 in Betrieb genommen. Bis Ende 2018 waren die Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul, Freiburg, alleiniger Gesellschafter der Krankenhaus-GmbH.

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

 
 

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