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Eröffnung des Ethik-Instituts Vallendar-Trier

Eröffnung des Ethik-Instituts Vallendar-Trier

Mit einem Festakt wurde am Freitag, 24. Juli 2020 im Tagungs- und Gästehaus der Barmherzigen Brüder Trier das Ethik-Institut Vallendar-Trier eingeweiht, das nun einen zweiten Standort in Trier aufnimmt. Die Räumlichkeiten befinden sich im Geburtshaus des Jesuitenpaters und Begründers der Katholischen Soziallehre Pater Oswald von Nell-Breuning in der Lindenstraße 42.

 Das Ethik-Institut an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) und an der Theologischen Fakultät Trier (TF Trier) ist eine akademische Einrichtung an zwei Standorten. Konstitutiver Kooperationspartner ist die BBT-Gruppe, die das Geburtshaus 2012 erwarb. Das neue Institut beschäftigt sich mit der Ethik des modernen Gesundheitswesens, insbesondere mit Blick auf die Organisations- und Personalentwicklung.

Ethische Fragen werden drängender

Etwa 50 Gäste nahmen unter Einhaltung der derzeitigen Hygienebedingungen an der Eröffnungsveranstaltung teil, die von Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier und Prof. Dr. Johannes Brantl, Rektor der Theologischen Fakultät Trier eröffnet wurde. Bruder Peter Berg wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass die Gesundheitsversorgung im klinischen Bereich in Trier ganz besonders aufgestellt sei, in dem zwei große christliche Kliniken aus Ordenstradition miteinander die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen und in diesem Kontext auch für die gleichen ethischen Werte stehen. "Dabei werden ethische Fragen gerade im Gesundheitswesen heute immer komplexer und drängender, denken Sie nur an die vielfältigen Themen, die wir im Zuge der Corona-Pandemie erörtern mussten. Die Eröffnung des Ethik-Institutes ist zeitgemäß und notwendig", stellte er fest. 

Prof. Dr. Johannes Brantl betonte in seiner Ansprache die Rolle der BBT-Gruppe als Kooperationspartner des Instituts und dankte dem Hausoberen des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, Markus Leineweber, für seinen entschiedenen Einsatz für die Realisierung des Projektes am Standort Trier.

Vernetzung und Kooperation

In seinem Grußwort drückte Dr. Stephan Ackermann, Diözesanbischof von Trier, seine Freude über das neue Institut aus: "In Zeiten knapper werdenden Ressourcen und drängender Fragen ist das Gebot der Stunde Vernetzung und Kooperation. Genau dafür steht das neue Institut, denn nur gemeinsam könne ein Gewinn für Mensch und Gemeinschaft erzielt werden." Das Institut solle eine kritische Instanz für ethische Fragestellungen im Sozial- und Gesundheitswesen werden, die Einfluss nimmt und angefragt wird, verlieh Ideengeber des Instituts und Hausoberer des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier, Markus Leineweber, seiner Hoffnung Ausdruck. "Wir kommen an unsere Grenzen und müssen auf die Rahmenbedingungen Einfluss nehmen, denn wir haben eine gesellschaftliche Verantwortung für unsere Patienten, Bewohner und Klienten, die uns ihr Vertrauen schenken. Das ist natürlich ein hoher Anspruch, der aber auch nicht niedriger sein darf, wenn man im Geburtshaus von Oswald von Nell-Breuning sitzt", stellte Leineweber fest. 

Neue Art der Führung

Prälat Prof. Dr. Peter Neher, Deutscher Caritasverband beleuchtete in seinem digitalen Festvortrag die Fragestellung "Was heißt hier christlich? Zur Herausforderung, in christlichen Institutionen zu führen." Die Corona-Pandemie habe wieder einmal deutlich vor Augen geführt, dass die Frage der Führung neu zu stellen sei. Denn eine veränderte Art der Zusammenarbeit, unter anderem bedingt durch die Digitale Transformation, erfordere eine neue Art von Führung. "Eine gute Führungsstruktur sei bei katholischen Einrichtungen jedoch nicht nur ein äußeres Zeichen, sondern eine innere Kultur und Atmosphäre, die für jeden Mitarbeitenden spürbar sei. In diese Atmosphäre bringen Mitarbeitende ihre Ideen gerne ein, denn sie empfinden ihre Mitarbeit als sinnvoll", erklärte Prof. Dr. Neher. "Wie wir diese Ideale mit Leben füllen können, werden wir in den nächsten Jahren diskutieren. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um ein Institut zu gründen, das sich genau damit beschäftigt", stellte Prof. Dr. Neher abschließend fest. 

Neues Kapitel der Sozialethik in Trier

Der Direktor des Ethik-Instituts, Prof. Dr. Ingo Proft, ging in einem Impulsvortrag "Zwischen Individualwohl und Gemeinwohl" auf die Ethik im Geiste Oswald von Nell-Breunings ein. "Die heutige Eröffnung des Ethik-Instituts ist ein Zeichen des Aufbruchs: Wir schlagen heute ein neues Kapitel der Sozialethik in Trier auf, vor allem mit Blick auf die Organisations- und Personalentwicklung", freute sich Prof. Dr. Proft. Einrichtungen im Gesundheitswesen seien mehr als reine Wirtschaftsunternehmen, dementsprechend sei die Führung auch mehr als eine reine Management-Aufgabe. In diesem Spannungsfeld richte sich der Blick reflexartig auf die Ethik. Hier müsse er aber gleich warnen, denn die Ethik sei kein Erfolgsgarant, sondern viel mehr ein kritisches Korrektiv. "Wir müssen im Hinterkopf behalten: Führung gelingt nur als dialogischer Prozess, der die Vielfalt an Stimmen wahrnimmt und zu einer Melodie macht.", schloss Prof. Dr. Proft seinen Vortrag. 

Im Anschluss an den Festakt wurden die neuen Institutsräumlichkeiten durch Diözesanbischof Dr. Stephan Ackermann eingesegnet. 

 
 

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