24.01.2022 | Theresienkrankenhaus
Die Abteilung Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin am Mannheimer Theresienkrankenhaus wurde von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) als „Mitralklappenzentrum“ zertifiziert. Neben der Universitätsklinik Heidelberg ist das Theresienkrankenhaus das einzige zertifizierte Zentrum dieser Art in der Metropolregion Rhein-Neckar und eines von nur rund 40 Zentren in ganz Deutschland.
„Wir freuen uns sehr über die
Zertifizierung unserer Abteilung seitens der DGK, denn sie bestätigt die
medizinische Relevanz der interventionellen Behandlung defekter Mitralklappen
im Herzkatheterlabor. Zudem stellt sie eine Anerkennung der großen fachlichen
Kompetenz und der hohen Prozessqualität dar, welche das Behandlungsteam um
Oberarzt Dr. Walter, dem Leiter der Sektion interventionelle Kardiologie am
Theresienkrankenhaus, in diesem Sektor etabliert hat“, erläutert Chefarzt Prof.
Dr. Markus Haass.
Erkrankungen der Mitralklappe im Herzen gehören zu den häufigsten
Herzklappenfehlern. Für die Behandlung der sogenannten
Mitralklappeninsuffizienz, also der Undichtigkeit der Mitralklappe, stehen den
behandelnden Ärzt*innen mehrere Therapiestrategien zur Verfügung: Eine
optimierte medikamentöse Therapie stellt die Basisbehandlung dar. Bei
fortgeschrittener Erkrankung bietet sich neben der chirurgischen
Klappenreparatur durch Klappenrekonstruktion beziehungsweise komplettem
Klappenersatz ein interventioneller, über die Leistenvenen durchgeführter
Reparaturansatz an. Hierbei werden die beiden Mitralklappensegel mithilfe eines
kathetergestützten komplexen Clippingverfahrens so zusammengeführt, dass die
Undichtigkeit deutlich vermindert und hierdurch die Lebensqualität und
Leistungsfähigkeit der betroffenen Patient*innen signifikant ab der ersten
Stunde verbessert werden. „Eine schwere Undichtigkeit der Mitralklappe wird
gerade bei älteren Patient*innen häufig durch dieses im Vergleich zu einem
herzchirurgischen Verfahren weniger belastenden Verfahren behandelt“, erklärt
Dr. Simon Walter, Leitender Oberarzt der Kardiologie. Die optimale Auswahl der
für dieses Verfahren geeigneten Patient*innen erfordert eine differenzierte
Abklärung unter anderem mittels spezieller Herzultraschalluntersuchungen. Essentielle Voraussetzung ist in jedem Fall
zudem auch, dass die Entscheidung für das bestmögliche individuelle
Behandlungsverfahren in einer sogenannten Herz-Team-Sitzung gemeinsam mit den
Kollegen der Herzchirurgie getroffen wird. Jährlich werden in den drei
Herzkatheterlaboren des Theresienkrankenhauses aktuell etwa 40 Patient*innen an
der Mitralklappe mit minimalinvasiven, katheterbasierten Verfahren behandelt,
dies mit steigender Tendenz. Durch die Zertifizierung als „Mitralklappenzentrum“
bestätigt die DGK den Kardiologen des Theresienkrankenhauses höchste Standards
in der medizinischen Diagnostik und Behandlung von Patient*innen mit
Mitralklappen-Erkrankungen. (ckl)