08.06.2020 | Krankenhaus Tauberbischofsheim
Kontaktbeschränkung, geschlossene Einrichtungen und Besuchsverbote: Besonders für Menschen, die in den vergangenen Wochen im Krankenhaus behandelt wurden, war es eine schwere Zeit. Denn kein Angehöriger konnte sie besuchen, um die Last der Krankheit mit ihnen zu tragen – um Trost und Zuversicht zu spenden. Um dies während der Corona-Krise zumindest ein Stück weit zu ermöglichen unterstützt der Förderverein Krankenhaus Tauberbischofsheim und Seniorenzentrum Haus Heimberg e.V. die Kommunikation zwischen Patienten und ihren Angehörigen mit einer Neuanschaffung: Fünf Tablets stehen ab sofort allen Stationen für Videotelefonie zur Verfügung.
Der Vorstand
des Fördervereins war von Beginn an Feuer und Flamme für die Überlegung diese
Neuanschaffung zu tätigen, wie der 1. Vorsitzende, Prof. Dr. Hans Ruppin, bei
der Übergabe der Tablets erzählt. "Die Idee wurde von den Mitarbeitenden der
Stationen an uns herangetragen. Sie schilderten uns die aktuelle Lage der
Patientinnen und Patienten, die besonders für diejenigen, die auf der
Intensivstation behandelt werden, wegen der aktuellen Corona-Lage sehr
schwierig ist. Viele sind betagt und haben kein Smartphone oder kennen sich mit
den Möglichkeiten des Internets nicht aus. Die Mitarbeitenden können sie aber
jetzt gut unterstützen und ihnen auch den visuellen Kontakt zu ihren
Angehörigen ermöglichen", sagt der Vorsitzende des Fördervereins.
Dass die
aktuelle Lage speziell für ältere Patientinnen und Patienten nur schwer zu
ertragen ist, weiß auch Dr. Mathias Jähnel, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Tauberbischofsheim sowie Chefarzt
der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. "Die
Patientinnen und Patienten leiden mitunter sehr unter dem Besuchsverbot. Besonders diejenigen, die mit dem Verdacht
auf beziehungsweise mit bestätigter COVID-19-Infektion auf unseren Stationen
liegen, dürfen generell nicht besucht werden. Unsere Mitarbeitenden sind
natürlich immer für die Menschen da, einen Angehörigen können sie aber nicht
ersetzen. Daher ist es ein wunderbares Projekt der Mitarbeitenden und des
Fördervereins, das in dieser schwierigen Zeit eine große Erleichterung sein
kann. Denn jemanden nicht nur hören, sondern auch sehen zu können, kann sehr
entlastend wirken." Pflegedirektor Holger Kraft ergänzt: "Auch wenn die
Corona-Lage sich irgendwann entspannt, werden die Tablets weiterhin Verwendung
finden. Immer wieder werden Patientinnen und Patienten behandelt, deren Angehörige
weit entfernt leben - zwischen denen die Kommunikation untereinander schwierig
ist. Darüber hinaus gelten auf der Intensivstation auch während des
Normalbetriebs eingeschränkte Besuchsregelungen - insbesondere hier werden die
Tablets dankbar angenommen."
Damit die
Patientinnen und Patienten nicht lange nach Entstehung der Idee auf die Geräte warten
mussten, kümmerte sich der Vorstand des Fördervereins umgehend um deren
Anschaffung, die Dr. Rainer Grabs, 1. stellvertretender Vorsitzender des
Fördervereins, federführend übernahm. "Dank des zügigen Einsatzes von Dr. Grabs
konnte unser Förderverein seinem Auftrag, Patienten, Angehörige und
Mitarbeitende des Krankenhauses Tauberbischofsheim zu unterstützen, mit einem
weiteren aktiven Beitrag nachkommen - dafür bedanke ich mich ganz herzlich.
Alle Mitglieder des Vorstandes wünschen viel Freude beim Einsatz der Tablets",
sagte Prof. Hans Ruppin bei der Übergabe vor dem Krankenhaus.