06.08.2020 | Hohenloher Krankenhaus
Auszubildende in der Pflege liegen mit ihrem Verdienst an der Spitze aller Ausbildungsberufe in Deutschland. Das hat jetzt eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ergeben.
Danach erhalten Auszubildende in der Pflege im 3. Ausbildungsjahr eine monatliche Vergütung von mehr als 1.300 Euro und liegen damit an erster Stelle gefolgt von Auszubildenden in der Versicherungsbranche und in der Metall- und Elektroindustrie, die eine monatliche Vergütung von 1.200 Euro erhalten. Lediglich im Bauhauptgewerbe sind in einigen Bundesländern im letzten Lehrjahr höhere Vergütungen möglich, allerdings dauert die Ausbildung hier z.T. länger als drei Jahre. Für die Studie wurden die aktuellen Ausbildungsvergütungen in insgesamt 20 verschiedenen Tarifbranchen ausgewählt.
Pflege bereits im ersten Ausbildungsjahr an der Spitze
Große
Unterschiede bei den tarifvertraglichen Ausbildungsvergütungen zeigen sich
bereits im ersten Ausbildungsjahr: Demnach liegen die Vergütungen in fünf
großen Tarifbranchen oberhalb von 1.000 Euro pro Monat, berichtet die
gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung. Hierzu gehört der Öffentliche Dienst
(Bund und Gemeinden) und insbesondere die Pflegeberufe, die im ersten
Ausbildungsjahr 1.140 Euro pro Monat erhalten. Etwas darunter bewegen sich die
Ausbildungsvergütungen im Versicherungsgewerbe (1.040 Euro) und dem Bankgewerbe
(1.036 Euro) sowie in der Metall- und Elektroindustrie (in Baden-Württemberg
1.037 Euro) und der Chemischen Industrie. Die Mehrzahl der Tarifvereinbarungen
liegt für das erste Ausbildungsjahr zwischen 700 und 900 Euro. Lediglich in
vier Branchen (Landwirtschaft, Bäckerhandwerk, Floristik und Friseurhandwerk)
finden sich noch tarifvertraglich vereinbarte Ausbildungsvergütungen von unter
700 Euro. Das Schlusslicht bildet das Friseurhandwerk in Thüringen mit einer
tariflichen Ausbildungsvergütung von 325 Euro.
Angleichung von Krankenpflege und Altenpflege
„Die Studie
belegt, dass die Ausbildung in der Pflege für die jungen Menschen nicht nur
erfüllend und sinnstiftend ist. Die Auszubildenden bekommen auch von Anfang an ein
attraktives Gehalt“, unterstreicht Nicole Pils, Leiterin des Bildungszentrums
„Gesundheit und Pflege“ am Hohenloher Krankenhaus. Das werde in der
Öffentlichkeit oft nicht wahrgenommen. „Die neue generalistische
Pflegeausbildung macht hier übrigens keinen Unterschied mehr zwischen
Krankenpflege und Altenpflege. Es gibt nur noch eine gemeinsame Ausbildung mit
vielen praktischen Einsätzen im Krankenhaus, in Seniorenzentren oder bei
ambulante Pflegediensten und die Tarif-Vergütung ist für alle Azubis gleich.“
Gesuchte Fachkraft mit vielen Perspektiven
Das gilt z.B.
auch für alle Pflegeschülerinnen und Pflegeschüler im Hohenloher Krankenhaus
Öhringen und in allen Seniorenzentren der Hohenloher Seniorenbetreuung HSB. Seit dem Einstieg der BBT-Gruppe
läuft die Rückkehr zum TVöD-Tarif, der in Kürze erreicht sein wird. „Die
Pflegeausbildung bereitet unsere Schülerinnen und Schüler auf einen
verantwortungsvollen und hoch qualifizierten Beruf vor, der viele Perspektiven
bietet. Das schlägt sich auch in der Vergütung nieder“, betont der
Pflegedirektor des Hohenloher Krankenhauses Stefan Bort. „Als examinierte
Pflegerin oder Pfleger ist man eine gesuchte Fachkraft mit einem guten Gehalt,
das zusätzlich durch Schicht- und Wochenendzulagen aufgestockt werden kann.“
Außerdem gebe es viele Fachweiterbildungen zum Beispiel im Bereich Intensivpflege,
onkologische Fachpflege, geronto-psychiatrische Fachpflege oder Pflegemanagement.
„Der Beruf ist extrem vielfältig und bietet viele Entwicklungsmöglichkeiten.
Und das Wichtigste: Pflege heißt jeden Tag Kontakt und Arbeit mit Menschen – sei
es mit Kollegen, Patienten oder Bewohnern.“
Mehr Infos zur Pflegeausbildung