12.10.2020 | Hohenloher Krankenhaus
Für die medizinische Versorgung der Menschen im Hohenlohekreis ist es eine deutliche Verbesserung: Ende Oktober ist der Betrieb im neuen Herzkatheterlabor im Hohenloher Krankenhaus Öhringen gestartet.
„Auch während der Corona-Pandemie haben wir das Projekt weiter vorangetrieben und sind sehr froh, dass wir nun die ersten Patienten in dem komplett neu errichteten Herzkatherlabor untersuchen können“, betont die Kaufmännische Direktorin des Hohenloher Krankenhauses Melanie Junge. Künftig kann am Krankenhaus Öhringen die komplette kardiologische Diagnostik sowie die Therapie von zahlreichen Herzerkrankungen bis hin zum akuten Herzinfarkt durchgeführt werden. „Damit können wir künftig allen Patienten mit Herzerkrankung wohnortnah eine sehr gute medizinische Versorgung anbieten“, unterstreicht. Melanie Junge. „Ein Plus für die Gesunderhaltung ganz vieler Menschen, denn noch immer führen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Liste der häufigsten Todesursachen in Deutschland an.“
High-Care-Einheit mit kurzen Wegen
Im zweiten
Stock des Krankenhauses wurde in den vergangenen Monaten intensiv gearbeitet
und die Räume für das Herzkatherlabor umgebaut. Neben dem eigentlichen
Eingriffsraum, sozusagen dem „Herzstück“, gehören dazu Räume für die
Vorbereitung und Überwachung der Patienten sowie Räume für die Technik. „Das
Herzkatheterlabor schließt räumlich unmittelbar an unsere Intensivstation an
und befindet sich außerdem direkt über der Notaufnahme. Wir schaffen damit eine
High-Care Einheit mit kurzen Wegen von der Aufnahme über die Diagnostik und
Therapie bis hin zur Überwachung“, betont Dr. Michael Ackermann, Chefarzt der
Abteilung Innere Medizin II im Hohenloher Krankenhaus.
Diagnostik und Therapie auch bei akutem Herzinfarkt
Das
Linksherzkatheterlabor ist mit einer hochwertigen, besonders strahlensparenden
Angiographieanlage der Firma Siemens ausgestattet. „Damit können wir alle
diagnostischen Untersuchungen bei koronarer Herzkrankheit, Herzmuskelschwäche,
Lungenhochdruck und Herzklappenfehlern durchführen“, erläutert der Facharzt für
Innere Medizin und Kardiologie. „Im Zentrum steht die Diagnostik und Therapie
bei verengten Herzkranzgefäßen bis hin zum akuten Herzinfarkt – ein
lebensbedrohlicher Notfall, der sofort behandelt werden muss.“
Koronare Herzerkrankung als Schwerpunkt
„Unser Ziel
ist es, diesen Notfall zu verhindern und bereits im Vorfeld die verengten
Stellen zu erkennen und zu behandeln“, so der Kardiologe weiter. „Im
Herzkatheterlabor können wir die Engstellen sichtbar machen und diese noch im
selben Eingriff mit Hilfe eines kleinen Ballons wieder aufdehnen und so die
ungehinderte Durchblutung wieder herstellen. Wir freuen uns, dass wir diese
Behandlung nun allen Patienten in der Region hier im Hohenloher Krankenhaus
anbieten können.“ Für Hochrisikoeingriffe könne man zudem auf die bewährte
Zusammenarbeit mit Kliniken im Umkreis zurückgreifen.
Team der Kardiologen verstärkt
Auch
personell wurde das Team um Dr. Ackermann verstärkt: Mit den beiden Oberärzten
Valentin Leica und Mahmud Reda Atassi arbeiten jetzt zwei weitere erfahrene
Kardiologen in der Abteilung. Komplettiert wird das Team durch speziell
weitergebildete Pflegekräfte, die sich bereits intensiv auf den Einsatz im
Herzkatherlabor vorbereitet haben.
Aktuell werden die letzten technischen Arbeiten abgeschlossen und Testläufe simuliert. Die ersten Patienten sind für Ende Oktober einbestellt.