06.07.2020 | Hohenloher Krankenhaus
Mit der Gründung der Trägergesellschaft für ein Hospiz, der Etablierung eines Familien-MVZ im Ärztehaus mediKÜN und der Weiterentwicklung des Notfalldiensts am Gesundheitszentrum Künzelsau konkretisieren die Gesellschafter der Hohenloher Krankenhaus gGmbH die nächsten Umsetzungsschritte des vom Kreistag am 08.12.18 beauftragten Konzeptes für das ambulante Gesundheitszentrum in Künzelsau.
Gesellschafter sind seit Juni 2018 mehrheitlich die BBT-Gruppe sowie der Hohenlohekreis. Für die Gründung eines Hospizes, das erstmalig ein Angebot
für die wohnortnahe Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen im
Hohenlohekreis bietet, konnten in den vergangenen Wochen die Gespräche mit
verschiedenen Partnern weiter konkretisiert werden. "Um hier nun die
organisatorischen und gesellschaftsrechtlichen Voraussetzungen für eine
reibungslose Umsetzung zu schaffen, haben wir für die anstehende
Gesellschafterversammlung am 14.07.20 den Antrag zur Gründung einer
gemeinnützigen GmbH als Träger für das Hospiz gestellt" stellt
BBT-Geschäftsführer Matthias Warmuth den aktuellen Umsetzungsstand vor.
Landrat Dr. Neth zieht positive Zwischenbilanz
Auch die Planungen für das vorgesehene Familien-MVZ im
Ärztehaus mediKÜN konkretisieren sich. "Der Fokus wird dabei auf der Versorgung
von Patientinnen mit gynäkologischen Erkrankungen sowie die Begleitung
geburtshilflicher Fragestellungen liegen", erläutert Warmuth. "Durch die enge
Verzahnung des MVZ mit der stationären Versorgung im Krankenhaus Öhringen
profitieren die Patientinnen außerdem von dem Angebot einer schnellen
weiterführenden Behandlung." Landrat Dr. Mathias Neth zieht ein positives Zwischenfazit
zum aktuellen Umsetzungsstand: "Ich freue mich, dass das Gesundheitszentrum
Schritt für Schritt Gestalt annimmt. Wir haben noch einen langen Weg vor uns,
verfolgen aber weiterhin konsequent den Auftrag, den wir vom Kreistag erhalten
haben."
Notfallversorgung in Künzelau
Ab 01.07.20 wird der bisherige 24/7 Sitzdienst in eine
technische Lösung überführt. Direkt im Eingangsbereich des Gesundheitszentrums
ist ab sofort eine neue Notrufeinrichtung mit Defibrillator zu finden. Damit
ist sichergestellt, dass im Notfall binnen kürzester Zeit Rettungskräfte vor
Ort sind, die unmittelbar alle erforderlichen Maßnahmen zur Lebensrettung
einleiten können. Der bisherige 24/7 Sitzdienst wurde seit seiner Gründung kaum
nachgefragt. Der Kreistag hatte beschlossen, den Sitzdienst zu evaluieren. Diese
Evaluierung hat stattgefunden. Die geringe Inanspruchnahme des
24/7-Sitzdienstes zeigt sich darin, dass es zwischen dem 01.01.20 und 15.04.20
im Schnitt weniger als einen Patientenkontakt pro Tag gegeben hat. Diese
Fallzahl ist durch den Rettungsdienst und die Einrichtungen der Kassenärztlichen
Vereinigung (KV) problemlos abbildbar.
Aus diesem Grund haben sich die Verwaltung und die
Kreistagsfraktionen abgestimmt und die Umstellung auf eine technische Lösung
beschlossen.
KV-Notfalldienst am Wochenende
Für Patienten, die einen Arzt benötigen und nicht bis zur
nächsten Sprechstunde warten können, bieten die niedergelassenen Ärzte weiterhin
auch am Wochenende einen Notdienst an. Am Samstag und Sonntag sowie an
Feiertagen jeweils von 8:00 bis 14:00 können Patientinnen und Patienten bei
Beschwerden ohne vorherige Anmeldung in die Praxisräume im Erdgeschoss des
Gesundheitszentrums in Künzelsau kommen. Für Notfälle, die eine Krankenhausbehandlung oder akutes
medizinisches Eingreifen erfordern, ist natürlich auch das Hohenloher
Krankenhaus in Öhringen täglich 24 Stunden ärztlich und pflegerisch besetzt und
bietet eine fachübergreifende Notfallversorgung (Kontakt: Telefon: 07941
692-334). Für alle anderen Beschwerden steht auch die Notfallpraxis im
Krankenhaus Öhringen außerhalb der regulären Sprechstunden der niedergelassenen
Ärzte an Wochenende und Feiertagen jeweils von 08:00 bis 22:00 Uhr zur
Verfügung.
Bei lebensbedrohlichen Notfällen 112 anrufen
Für Notfälle außerhalb der Praxiszeiten ist der Notfalldienst
der niedergelassenen Ärzte außerdem unter der Telefonnummer 116 117 immer zu
erreichen. Diese Nummer funktioniert ohne Vorwahl und ist kostenlos. "Gemeinsam mit den Notdiensten der niedergelassenen Ärzte und
der Rettungsdienste kann die Versorgung von Notfallpatienten durch diese Lösung
weiter beschleunigt werden" erläutert Warmuth und appelliert, in
lebensbedrohlichen Notfällen wie bei Verdacht auf einen Schlaganfall oder
Herzinfarkt sowie bei schweren Verletzungen immer die Telefonnummer 112
anzurufen. "Die Notrufzentrale entscheidet, ob ein Rettungswagen und/oder ein
Notarzt alarmiert werden. Hier stellt das seit Dezember im Krankenhaus Öhringen
installierte digitale Datenübertragungssystem NIDA sicher, dass
Notfallpatienten noch schneller versorgt werden können, da bereits während der
Fahrt ins Krankenhaus alle wichtigen Informationen zu einem Patienten digital
übermittelt werden."
Beide Gesellschafter gehen davon aus, dass die Etablierung des MVZ noch in diesem Jahr und die Gründung des Hospizes im nächsten Jahr abgeschlossen werden kann.