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Ganz ohne Storch

Rita Müller und ihr Team aus zwölf Hebammen sorgen in der Geburtshilfe des Hohenloher Krankenhauses Öhringen mit ihrer Erfahrung für eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Durch die liebevolle Unterstützung vor der Geburt und in der Nachsorge fühlen sich die Frauen und Familien so gut aufgehoben, dass sie beim zweiten Kind wiederkommen.

Fotos wurden vor der Corona-Pandemie aufgenommen.

Friedlich schlummernd liegt der kleine Sebastian im Arm seiner Mama Nicole, den Mund halb geöffnet und völlig entspannt. Vor nicht einmal zwei Tagen hat er das Licht der Welt in einem Kreißsaal im Hohenloher Krankenhaus Öhringen erblickt und verschläft nun den Besuch von Hebamme Rita Müller. Diese ist bei ihrer täglichen Wochenbettvisite auf der geburtshilflichen Station unterwegs, um die frisch entbundenen Mütter zu besuchen. "Ich schaue noch mal nach der Mutter, untersuche die Gebärmutter  und frage nach, ob es besondere Fragen oder Probleme gibt - und natürlich, ob es dem Kind gut geht." Bei Nicoles Sohn ist das fast nicht nötig, man sieht es ihr an. "Uns geht es prima. Auch mein erstes Kind habe ich schon hier geboren, und jedes Mal verlief alles sehr gut", lächelt die 31-Jährige glücklich.

Ein eingespieltes Team

Rita Müller

Rund 1.200 Babys kommen jedes Jahr im Hohenloher Krankenhaus zur Welt,  seit Jahren steigen die Geburtenzahlen. Auf der Suche nach den Gründen landet man schnell bei Rita Müller und ihren zwölf Kolleginnen. Gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten bilden sie ein aufeinander eingespieltes geburtshilfliches Team. "Wir sind seit vielen Jahren ein konstantes Team, die Frauen kennen uns oft schon von früheren Geburten. Manchmal kommen jetzt sogar schon die Kinder der Kinder, die ich hier entbunden habe", erzählt Rita Müller. Seit 1995 ist sie im  Kreißsaal des Hohenloher Krankenhauses als Hebamme tätig, seit 1997 koordiniert und leitet sie das Team der freiberuflichen Hebammen. Das bedeutet, dass sie und ihre Kolleginnen nicht im Hohenloher Krankenhaus angestellt sind, sondern als freiberufliche Hebammen die Geburten dort begleiten. "Wir organisieren uns selbst und sorgen - natürlich in Absprache mit der Klinik - dafür, dass immer ausreichend Hebammen im Dienst sind", beschreibt Rita Müller. Als freiberufliche Hebammen arbeiten sie in der Regel in Zwölf-Stunden-Schichten. "Das ist zwar manchmal anstrengend, aber für die Gebärenden, die zu uns kommen, bedeutet das weniger Wechsel. Meist können wir eine Schwangere während der gesamten Geburt betreuen und uns intensiv um sie kümmern."

Ruhe und Sicherheit

Auch Dr. Andreas Koch, Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im Öhringer Krankenhaus, schätzt die Zusammenarbeit mit den freiberuflichen Hebammen. "Die Kolleginnen sind hoch motiviert, und wir arbeiten schon so lange zusammen, dass wir uns ohne viele Worte verstehen. Das bringt Ruhe und Sicherheit und das spüren auch die Frauen, die hierher zur Geburt kommen", ist der erfahrene Frauenarzt überzeugt. "Unaufgeregt, freundlich und zugewandt - so gehen wir mit den werdenden Eltern um. Das hat unser gesamtes Team von der Hebamme über die Ärzte bis zu den Krankenschwestern auf der geburtshilflichen Station verinnerlicht."

Kursangebote im Hohenloher Krankenhaus

  • Geburtsvorbereitungskurs
  • Rückbildungsgymnastik
  • Babyschwimmen
  • Elternschule
  • Babymassage
  • Stillgruppen und Babytreff
  • Erste Hilfe beim Säugling

Niedrige Kaiserschnittrate

Sanfte Orange- und Gelbtöne, helles Holz, gedimmtes Licht und eine überschaubare Größe sorgen zusätzlich dafür, dass die Gebärenden sich hier  wohlfühlen können. "Ruhe und Erfahrung sind wichtig für die Frauen", sagt Rita Müller. "Sie können hier so sanft wie möglich gebären, aber mit aller Sicherheit, die es braucht und die sich an den Frauen orientiert." Das heißt, die Hebammen betreuen die Schwangeren zwar die meiste Zeit im Kreißsaal. Kurz vor der Geburt oder bei Problemen wird dann ein Arzt hinzugerufen. "Wir sind ein ärztlich geleiteter Kreißsaal. Ausschließlich Fachärzte oder Assistenzärzte im letzten Ausbildungsjahr betreuen die Frauen während der Geburt", betont Dr. Koch. "Falls es doch einmal zu Schwierigkeiten kommen sollte, stehen ein Anästhesist und das OP-Team bereit. So können wir die Schwangeren auf kurzem Weg in den OP für einen Kaiserschnitt bringen." Die Kaiserschnittrate liegt im Öhringer Krankenhaus mit 17 Prozent im Jahr 2019 allerdings deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von rund 31 Prozent. Das hat auch damit zu tun, dass in Öhringen nur Frauen ab der vollendeten 36. Schwangerschaftswoche entbinden können. Früh- und Mehrlingsgeburten werden meist an neonatologische Zentren verwiesen. Aber auch im Öhringer Krankenhaus ist die Versorgung der Neugeborenen gesichert. Die beiden Kinderärzte Dr. Robert Wagner und Dr. Andreas Baumann sind 24 Stunden in Bereitschaft und bei Notfällen schnell im Haus. Außerdem kommen sie fast täglich auf Station und übernehmen die Vorsorgeuntersuchung U2 bei den Neugeborenen.

Hausbesuche nach der Geburt

"Als freiberufliche Hebammen betreuen wir viele der Mütter auch in der Nachsorge und besuchen sie in den ersten Wochen mit dem Baby zu Hause", erläutert Rita Müller. Trotz Hebammenmangels ist es ihr gelungen, immer wieder jüngere Kolleginnen für das Team zu gewinnen und zu integrieren. "Dadurch sind wir flexibel und bekommen auch immer wieder neue Ideen." Seit Rita Müller im Hohenloher Krankenhaus arbeitet, kamen hier sicher mehr als 22.000 Kinder auf die Welt - genau kann sie es gar nicht sagen, "aber etwa einmal ganz Öhringen". Was sie nach so langer Zeit im Beruf immer noch und immer wieder berührt, ist "das pure Glück der Eltern, der erste Moment, wenn Mutter und Vater ihr Neugeborenes sehen. Das ist so etwas Besonderes, so lange ich mich daran noch freuen kann, mache ich den Beruf gern."

Text: Ute Emig-Lange / Fotos: André Loessel

 
 

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