11.05.2020 | Hohenloher Krankenhaus
Das Hohenloher Krankenhaus Öhringen bereitet sich zurzeit darauf vor, den Regelbetrieb der Patientenversorgung schrittweise wiederaufzunehmen. Grundlage dafür ist ein Schutzkonzept, um Ansteckungsrisiken für Patientinnen und Patienten sowie für das Personal zu minimieren.
"Bestimmte Eingriffe und Therapien
lassen sich nicht unbegrenzt aufschieben, sonst drohen gesundheitliche Folgen für die Patienten",
betont der Ärztliche Direktor Dr. Werner Reinosch. "Zusätzlich
zu den jederzeit behandelten Notfällen können jetzt auch medizinisch dringend
erforderliche Behandlungen durchgeführt werden, deren weitere Verschiebung zu dauerhaften und unverhältnismäßigen
Funktionseinschränkungen führen würden."
Konzept zum Schutz vor Infektionen
Um Patienten und Personal
vor einer Infektion mit dem Corona-Virus auch weiterhin möglichst zu schützen,
wurden im Hohenloher Krankenhaus umfassende Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. "Wir haben auf Grundlage der Vorgaben des Robert
Koch-Instituts und der Landesregierung sowie des Gesundheitsamtes des Kreises ein
umfassendes Schutzkonzept erarbeitet", betont der Ärztliche Direktor des Hohenloher
Krankenhauses Öhringen Dr. Werner Reinosch. Dieses sieht eine strenge Trennung von Bereichen mit COVID-19-Patienten
und COVID-freien Bereichen vor. Dabei werden (mögliche) mit dem Corona-Virus
infizierte Patienten bereits bei der Aufnahme identifiziert und isoliert. Für
alle Patienten, die stationär zur Aufnahme anstehen, wurde ein Abstrichkonzept
zum Nachweis des SARS-CoV-2-Virus entwickelt; sie müssen längstens drei Tage
vor Aufnahme getestet werden. Bei Aufnahme werden alle Patienten auf mögliche
COVID-Erkrankungssymptome gescreent.
Auch die ambulanten Patienten und deren
dringend notwendige Begleitpersonen durchlaufen schon am Eingang ein
entsprechendes Screening und müssen während ihres Aufenthaltes im Haus eine
Schutzmaske tragen. Um Abstandsregeln einhalten zu können, wurden außerdem die
Wartebereiche der Ambulanzen angepasst.
Station für COVID-Patienten reserviert
Alle
Maßnahmen zur Lockerung stehen unter dem Vorbehalt, dass sich die
Infektionssituation weiter entspannt. Sollte sich die Entwicklung wieder
verschärfen, kann eine erneute Einschränkung rasch umgesetzt werden. "Wir bleiben
vorsichtig und behalten die Entwicklung bei der Zahl der COVID-19-Patienten gut
im Blick, vor allem bezüglich der Kapazitäten der Intensivstationen",
unterstreicht Dr. Reinosch. Auf der Intensivstation sind Plätze für
COVID-Patienten reserviert. Außerdem wir eine Normalstation für COVID-Patienten sowie Verdachtsfälle
freigehalten. Alle anderen Stationen nehmen ausschließlich
Nicht-COVID-19-Patienten auf.
Besuchsverbot bis 18. Mai
Eine
Lockerung des Besuchsverbots ist in Baden-Württemberg für den 18. Mai
vorgesehen. Bis neue Bestimmungen der Landesregierung vorliegen, gilt im Hohenloher Krankenhaus Öhringen weiterhin
ein Besuchsverbot. Unter bestimmten Voraussetzungen sind zurzeit schon Ausnahmen
möglich, etwa bei der Begleitung von Sterbenden oder bei der Begleitung der Partnerin während der
Geburt im Kreißsaal. "Wir wissen, dass dies im Einzelfall für die betroffenen
Patienten und ihre Angehörigen sehr hart sein kann", räumt der
Ärztliche Direktor ein. "In der Abwägung hat für uns allerdings der Schutz
unserer Patienten und Mitarbeitenden vor einer möglichen Infektion mit dem Corona-Virus
SARS-CoV-2 oberste Priorität. Mit dieser konsequenten Haltung haben wir es
bisher geschafft, infektiöse von nicht infektiösen Patienten in unseren
Krankenhäusern zu trennen. Wir wollen nicht riskieren, das Erreichte jetzt zu
gefährden."