07.04.2021 | Das Caritas Bad Mergentheim
Am 1. April ist die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) am Caritas-Krankenhaus an den Start gegangen. Dabei fördert ein Team aus verschiedenen Therapeutinnen und Therapeuten Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, geistiger und/oder körperlicher Behinderung nach einem gemeinsamen interdisziplinären Konzept.
Es ist ein gutes Datum für Kinder mit Beeinträchtigungen und ihre Familien im Main-Tauber-Kreis: Am 1. April ist die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) am Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim an den Start gegangen. In den kindgerecht umgebauten Räumen in Haus C steht ab sofort ein qualifiziertes Team aus verschiedenen Therapeutinnen und Therapeuten bereit, um Kinder mit Entwicklungsverzögerungen, drohender oder bestehender geistiger und/oder körperlicher Behinderung nach einem interdisziplinären Konzept intensiv zu fördern. Ziel der IFF ist es, Entwicklungsstörungen sowie drohende oder bestehende Behinderungen zu mildern oder zu vermeiden und den Kindern eine weitgehende Teilhabe zu ermöglichen. Dabei werden immer auch die Eltern mit einbezogen. Das Angebot richtet sich an Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt und ist für die Betroffenen kostenlos.
Investition in die Zukunft der Kinder
„Das neue
Angebot ist ein Meilenstein in der Versorgung von betroffenen Kindern und ihren
Familien“, unterstreicht der Kaufmännische Direktor des Caritas-Krankenhauses
Michael Schuler. Bereits seit 2014 sehe ein Gesetz die Einrichtung einer IFF in
jedem Landkreis vor. Nach intensiven Gesprächen mit dem Jugendamt des Kreises habe
man sich jetzt entschlossen, die IFF am
Caritas-Krankenhaus anzusiedeln. „Als Caritas-Krankenhaus stehen wir in der Verantwortung,
die medizinisch-pflegerische Versorgung unserer Patienten zusammen mit den
niedergelassenen Kinderärzten in der Region sicherzustellen. Die Sorge um
behinderte oder von Behinderung bedrohte Kinder ist uns dabei ein besonderes
Anliegen“, unterstreicht Schuler. „Durch unsere Ärztinnen und Ärzte sowie durch
die verschiedenen Therapeutinnen und Therapeuten in unserer Klinik für Kinder-
und Jugendmedizin verfügen wir im Caritas über eine hohe Kompetenz bei der
Behandlung von kranken oder eingeschränkten Kindern. Dies kommt dem Projekt in
hohem Maße zugute.“ Die Investition in Personal und Räume sieht Schuler dabei vor
allem als Investition in die Zukunft der betroffenen Kinder und ihrer Familien.
Sozialdezernentin Elisabeth Krug lobt neues Angebot
„Mit diesem Angebot ist es uns
gelungen, einen weißen Fleck auf der Angebotslandkarte des Landkreises zu
beseitigen“, betont die Sozialdezernentin des Main-Tauber-Kreises, Elisabeth
Krug. „Bislang mussten Eltern bzw. betroffene Familien die einzelnen
Förderbausteine für ihr Kind selbst recherchieren und organisieren sowie
Termine bei verschiedenen Stellen wahrnehmen. Nun steht ihnen eine Anlaufstelle
zur Verfügung, die interdisziplinär abgestimmte Therapieleistungen und
Förderangebote aus einer Hand anbietet. Die Kosten der Behandlung werden vom Main-Tauber-Kreis
und den Krankenkassen getragen.“
Deutliche Verbesserung für betroffene Kinder
Für die IFF
wurde eine Station der früheren Kinderklinik in Haus C komplett umgebaut und
kindgerecht gestaltet. „Die Vorgaben der Behörden an die Räume und die
erforderliche Ausstattung sind hoch“, erläutert Gabriele Weidner. Die kaufmännische
Leiterin der Physiotherapie Sanitas Tauberfranken hat in den vergangenen
Monaten viel Zeit und Herzblut in die Vorbereitung der IFF gesteckt. „Das
Projekt ist ein Herzensanliegen von mir, denn auch bei uns im Main-Tauber-Kreis
gibt es viele Kinder mit Förderbedarf, die bisher leider nur punktuell und in
Einzelmaßnahmen gefördert werden konnten. Die komplexe Unterstützung, wie sie
die IFF vorsieht, ist eine deutliche Verbesserung für die betroffenen Kinder
und ihre Familien“, unterstreicht Weidner.
Erfahrene Therapeutinnen und Therapeuten
„Inzwischen haben wir ein tolles
Team aus erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten zusammengestellt, die total
motiviert sind, mit ihrer Arbeit zu beginnen.“ Dazu gehören u.a. Katharina
Brand, die als Heilpädagogin gemeinsam mit der Erziehungswissenschaftlerin Lisa-Marie
Wagner die Leitung der IFF übernommen hat und die Arbeit der verschiedenen
Therapeut*innen koordiniert. Außerdem im Team: die Kinder-Physiotherapeutinnen Hannah
Herzer und Sina Vogel, die Logotherapeutin Lisa Häfner und der Ergotherapeut
Martin Steinruck sowie für die Verwaltung Julia Zaffran.
Unterstützung durch Spenden
Unterstützung
für das Projekt hat Gabriele Weidner inzwischen auch durch verschiedene Spender
erfahren, die die fachgerechte Ausstattung einzelner Therapieräume ermöglichten.
Dazu gehören vor allem die Sparkasse Tauberfranken und der Rotary-Club.
Weidner: „Die ganzheitliche Förderung dieser Kinder sehen alle als wichtige
Aufgabe.“
Die Interdisziplinäre Frühförderstelle (IFF) richtet sich an Kinder mit Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen von der Geburt bis zum Schuleintritt. Die Angebote reichen von einem ersten Beratungsgespräch, über eine ausführliche Diagnostik, ob ein Förderbedarf besteht, bis hin zu einem umfassenden interdisziplinären Therapiekonzept. Dieses Konzept bezieht immer auch die Eltern mit ein. Die Kinder und ihre Familien werden dabei von einem interdisziplinären Team aus Heilpädagogen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden intensiv und meist über längere Zeit gemeinsam betreut und behandelt. Die interdisziplinäre Frühförderung ist für Kinder und deren Eltern kostenlos. Bezahlt werden Beratungsgespräche mit den Eltern sowie die Therapiestunden, die direkt mit dem Kind verbracht werden: die Heilpädagogik vom Landkreis Main-Tauber; die Physio-, Ergo- und Logopädie von den Krankenkassen der Eltern.
Die IFF im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim ist unter folgender Telefonnummer zu erreichen: Tel. 07931 58-2330.