28.04.2020 | Brüderkrankenhaus Trier
Trierer Kliniken und Ärztekammer informieren über erste Lockerungen für ambulante Patienten. In den letzten Wochen der Corona-Krise, haben die beiden Trierer Krankenhäuser gemeinsam mit den niedergelassenen Ärzten wichtige Organisationsarbeit geleistet, um Patienten und Fachkräfte zu schützen und betroffene Menschen bestmöglich versorgen zu können. Bis jetzt hat sich diese Struktur als so belastbar erwiesen, dass wichtige Kontrolluntersuchungen für Patienten wieder möglich sind. Auch die Haus- und Fachärzte können bei Beschwerden aufgesucht werden.
Der Vorsitzende der Bezirksärztekammer
Trier, Dr. med. Walter Gradel betont, dass die notwendigen Schutzmaßnahmen in
allen niedergelassenen Praxen bereits zur Routine gehören. "Patienten mit
Beschwerden und diejenigen, die notwendige Kontrolluntersuchungen brauchen,
können ohne Bedenken nach telefonischer Ankündigung zu der Arztpraxis ihres
Vertrauens gehen."
Aufgrund der Corona-Pandemie gibt es
im Klinikbetrieb der Trierer Krankenhäuser verschiedene Einschränkungen. Mit
der ministeriellen Weisung vom 10. März 2020 hat Bundesgesundheitsminister Jens
Spahn die Kliniken in Deutschland aufgefordert, planbare Operationen zu
verschieben. In den beiden Trierer Kliniken wurde neben der Einrichtung des
Corona-Gemeinschaftskrankenhauses in Vorbereitung auf eine Ausweitung der
Intensivkapazitäten ab Mitte März das nicht dringliche, elektive ambulante wie
stationäre Programm deutlich eingeschränkt.
Das Klinikum Mutterhaus der
Borromäerinnen und das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier bereiten nun
eine schrittweise Wiedereröffnung verschiedener Ambulanzen vor. Diese
Veränderungen gelten vorbehaltlich der stets neu zu bewertenden
Corona-Gesamtsituation. "Niemand kann zum derzeitigen Zeitpunkt wissen, wie
lange uns die Covid-19-Pandemie noch beschäftigen und unseren Alltag bestimmen
wird. Zu den Erleichterungen, die mittlerweile gewährt werden, wollen wir als
Krankenhäuser einen wichtigen Beitrag leisten. Die Menschen der Region müssen
weiterhin bestens versorgt werden", führt der Medizinische
Geschäftsführer des Klinikums Mutterhaus, Dr. med. Christian Sprenger aus.
"Unser Ziel ist es, den klinischen
Betrieb schrittweise an die bedarfsgerechte Patientenversorgung anzupassen und
dabei gleichzeitig bei erneuter Zunahme von COVID-19 Patienten angemessen
reagieren zu können", sagt Christian Weiskopf, Regionalleiter der BBT-Gruppe,
Region Trier. Dabei ist sicherzustellen, dass Patienten und Mitarbeitende vor
einer möglichen SARS-CoV-2-Infektion geschützt sind. Hierzu werden die Abläufe
in den Ambulanzen an die aktuellen Hygiene- und Abstandgebote angepasst. "Wir
sind zur Zeit weiterhin an die Vorgabe der Landesverordnung gebunden, soweit
medizinisch verantwortbar, alle nichtdringlichen Patienten zu verschieben," so
Bruder Peter Berg, Regionalleiter der BBT-Gruppe, Region Trier: "Mein Dank gilt
all denen, die uns im Gesundheitswesen bisher unterstützt haben, wie auch
den Patienten, Angehörigen und Besuchern, die die nötigen Einschränkungen
bisher geduldig mitgetragen haben."
Oliver Zimmer, der neue Kaufmännische
Geschäftsführer des Klinikums Mutterhaus freut sich über die stabile
Zusammenarbeit zwischen den beiden großen Krankenhäusern und dem ambulanten
Versorgungsnetz der Ärztekammer: "In Abstimmung mit den Vorgaben des Gesundheitsministeriums
über die schrittweisen Lockerungen für das tägliche Leben der Menschen, ist es
wichtig, dass die gesundheitliche Versorgung wieder in Anspruch genommen werden
kann, damit Menschen durch die Corona-Krise keinen Schaden erleiden müssen."
Die Notaufnahmen der beiden Trierer
Kliniken haben in den letzten Monaten deutlich weniger Patienten verzeichnet.
"Das macht uns Sorge", sagt Dr. med. Daniel Stefka, Leiter der Zentralen
Aufnahme/Notaufnahme im Klinikum Mutterhaus und ergänzt: "Durch die klare
Trennung und Steuerung der Patientenwege, können sich die Patienten sicher
fühlen und ohne Bedenken die Ambulanzen und Medizinischen Versorgungszentren
der Krankenhäuser aufsuchen." Dr. med. Eckart Wetzel, Leiter des Zentrums für
Notaufnahme im Brüderkrankenhaus Trier erklärt: "Meine Erfahrung aus den
letzten Wochen lässt die Vermutung zu, dass Patienten aufgrund der Angst vor
einer möglichen Coronainfektion im Krankenhaus oder beim Arzt, trotz
Warnzeichen nicht rechtzeitig einen Arzt bzw. eine Notaufnahme aufgesucht
haben. Diese Ängste sind nicht begründet. Symptome mit Hinweisen auf
einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine schwere Infektion ebenso wie akute
Bauchschmerzen bedürfen einer dringlichen Abklärung", so der Notfallmediziner.
Notfälle aller Art werden wie bisher 24 Stunden, 7 Tage die Woche behandelt.
Die medizinisch dringliche Versorgung war und ist in beiden Krankenhäusern
weiterhin gewährleistet.