02.12.2020 | Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn
Verbesserungen in der Diagnostik und Therapie von Gallenwegserkrankungen verspricht eine innovative Technologie, die dank einer Spende der Paderborner Bremer AG demnächst im Paderborner Brüderkrankenhaus St. Josef eingesetzt wird.
„Wir würden die großzügige Spende der Bremer AG gerne für die Anschaffung eines Videocholedochoskops für die Gastroenterologie verwenden“, so Dr. med. Ulrich Pannewick, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie und Pneumologie im Brüderkrankenhaus St. Josef Paderborn.
Mit dieser neuen Technologie, die bislang in keiner der Paderborner Akutkrankenhäuser und an nur wenigen Kliniken in OWL vorhanden ist, können die Gallengänge per Videoendoskopie exakt dargestellt werden. Wie bei einer Magenspiegelung „schluckt“ der Patient einen Schlauch, an dessen Ende sich ein Instrument mit hochsensibler Kamera befindet. Diese kann bis in die Gallengänge eingeführt werden und dort tumoröse Veränderungen und Entzündungen aufspüren. Außerdem kann direkt eine Gewebeprobe entnommen werden, um die Diagnose sicherzustellen. Dies hilft unter anderem auch bei der Planung einer Gallenoperation. Zudem überwachen die Ärzte die elektrohydraulische Entfernung von Gallensteinen mithilfe der Videotechnik.
Der große Vorteil für den Patienten liegt neben der exakteren Diagnostik darin, dass die Videotechnik die Röntgenüberwachung ablöst, der Patient also keiner zusätzlichen Strahlenbelastung ausgesetzt ist. Dies macht z.B. auch eine Untersuchung bei Schwangeren möglich.
Gallenerkrankungen gehören zu den Volkskrankheiten. Zehn bis 15 Prozent der Deutschen haben Gallensteine. Blockiert ein Stein den Abfluss der Gallenflüssigkeit in den Darm, hat dies äußerst schmerzhafte Koliken zur Folge. Frauen sind dreimal so häufig betroffen wie Männer. Auch ältere Menschen mit erhöhtem Cholesterinspiegel erkranken häufiger.
„Wir freuen uns sehr, dass wir dank dieser Spende die Versorgung von Menschen mit Gallensteinen und Gallenwegserkrankungen in Paderborn verbessern können, ist doch der heilige Liborius, unser Schutzpatron, auch seit jeher Schutzpatron der Steinleidenden“, so der Kaufmännische Direktor des Brüderkrankenhauses, Siegfried Rörig.